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Peter Imhoff und Ulrich Kyffhaber errichten eine Stiftung des Lobgesangs in der Pfarrkirche St. Lorenz
Signatur
FM-IMH-1 31.6
Datierung
01.08.1505
Umfang
1 Urkundenabschrift
Bestand
Beschreibung
Abschrift, 17. Jh. Anthoni Kreß, beider Rechte Doktor, Propst und Pfarrer zu St. Lorenz zu Normberg, und Jeronymus Schurstab, Kirchenpfleger, beurkunden, daß Peter Imhoff und Ulrich Kyffhaber auf Befehl etlicher ehrbarer Personen, B zu Nürmberg, - zu Lob und Ehre Gottes, dem Allmächtigen und seiner hochwürdigen Mutter Maria, zu Hilfe und Trost ihrer Vorfahren und Nachkommen, aller Gläubigen Seelen, auch, damit das gemeine Handwerksvolk zu solchen göttlichen Diensten, Gnaden und Anläßen mehr geneigt werde, ewige Seeligkeit zu erlangen, - nachfolgende Stiftung des Lobgesangs in der Pfarrkirche St. Lorenz zu Nürmberg mit Gunst und Willen des Nürnberger Rates errichtet haben: Jeden Samstag zur Nacht, an Unser lieben Frauen Abend und an St. Lorenz Abend zur Zeit, wenn das Salve Regina in Unser lieben Frauenkapelle am Markt vollbracht ist, und der Mesner zu St. Lorenz mit der Tagmeßglocke eine Viertelstunde geläutet hat, sollen die Schaffer, die 6 Kapläne, die 2 Chorales, der Schulmeister und sein Cantor mit 8 Knaben "in mensuris" mit 4 Stimmen - Diskant, Tenor, Contraalt und Contrabaß - ein Salve Regina und den Lobgesang Te matrem Die laudamus unter Begleitung des Organisten und ein Priester Versikel und Collecten von Unser lieben Frauen und Collecten von allen gläubigen Seelen vor Unser lieben Frauenaltar singen, der Kirchenmeister zwei brennende Wachskerzen auf Stäben vor Unser lieben Frauenaltar zu den Gesängen aufstecken und den Sängern ein Licht geben. Schulmeister und Cantor sollen bemüht sein, die Sänger nach eines jeden Stimme und Geschicklichkeit zu unterrichten und nicht ein und dieselbe Melodie drei oder vier Jahre lang zu singen, sondern immer wieder auch anderen, neuen Gesang einzustudieren, damit die Stiftung "mit kunstlichem fleiß "Gott und seiner muter zu mererm lob und zier, den Menschen zu Großer raizung in Andacht volbracht wer". Die Stifter haben dazu von der Stadt Normberg 20 fl jährlichen Zins auf Widerkauf um 500 fl erkauft und den Hauptbrief darüber dem Kirchenpfleger und Kirchenmeister ausgehändigt. Letzterer soll den Zins einnehmen und zu Quatember verteilen: jedem der 6 Priester, dem Schaffer und dem Organisten 5 ß, dem Schulmeister 10 ß, dem Cantor 5 ß, allen Sängerknaben zusammen 6 ß, den Chorales im Pfarrhof zusammen 5 ß, den Orgelbläsern 4 ß, dem Kirchner und seinen Knechten 5 ß, dem Gotteshaus für Wachs und anderes 10 ß, ihm selbst für seine Mühe und Aufsicht, auch seinen Nachfolgern im Amt 5 ß), wobei 20 ß einen rheinischen Gulden ausmachen sollen. in dem Jahr, in dem ein neuer Gesang und eine neue, in hiesiger Gegend nicht gesungene Melodie einstudiert wird, sollen demjenigen, von dem die neue Melodie herkommt, die 2 fl gegeben werden, die normalerweise die beiden Stifter jährlich einnehmen. Sollte die Stadt Nürmberg den jährlichen Zins wiederkaufen, so wird sie es, wie die Herren Jeronimus Schurstab und Anthoni Tucher als Losunger versicherten, ein Jahr vorher ansagen, damit der Zins neu angelegt werden kann, ohne daß die Stiftung selbst Mangel oder Abbruch erleide. Sollte die Stiftung ohne redliche Ursachen nicht ordnungsgemäß gehalten werden, auch nach zweimaligem Erinnern und Anmahnung beim Propst von St. Lorenz, dann können die Stifter bzw. Stiftungsverwalter die Kaufsumme und den Jahreszins wieder zurücknehmen und anderswo in den Dienst und das Lob Gottes und seiner würdigsten Mutter stellen. Jeder der beiden Stifter soll lebenslang von den Stiftungszinsen 1 fl jährlich einnehmen. Nach ihrem Tod soll die Stiftung samt diesem 1 fl auf den Ältesten ihrer Familien, der in Nürmberg wohnt, B ist und von ihren Vätern Hanns Imhoff d.Ä. bzw. Ulrich Kyffhaber abstammt, übergeben. Sollte ein Geschlecht ganz aussterben, dann fällt die Stiftung mit den 2 fl auf das andere noch lebende, bei Aussterben beider Geschlechter jedoch sollen Kirchenpfleger und Kirchenmeister von St. Lorenz die Stiftung weiterhin ausrichten. S 1: A 1, 2: A 2, 3: Peter Imhoff, 4: Ulrich Kyffhaber. 4 gleichlautende Stiftungsbriefe wurden an die 4 Siegler ausgestellt. Datierung: "Geben freytag am tag des heiligen himelfursten und zwelffpoten sandt Peters Ketenfeier".
Physische Eigenschaften
Material / Technik: Papier
Altsignatur
Familien: Imhoff, von, IA 31, Nr. 6
Familien: Imhoff, von I 31.6
Verwahrende Institution
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FM-IMH-1 31.6 – Peter Imhoff und Ulrich Kyffhaber errichten eine Stiftung des Lobgesangs in der Pfarrkirche St. Lorenz