Abschrift, Wallensteins Lager
Signatur
NL-BOE 36.05
Datierung
13.10.1798
Umfang
160 Seiten
Beschreibung
Dramatischer Prolog zu den zwei Trauerspielen, Piccolomini und Wallenstein´s Abfall und Tod (o.O. 1789). Mit Beilagezettel zur Geschichte der Abschrift: Böttiger liess diese nach der zweiten Aufführung von "Wallensteins Lager" heimlich in der Nacht des 13. Oktober 1798 anfertigen. Er schickte den ersten Teil nach Kopenhagen, wo das "Lager" im Hause des Grafen Schimmelmann einstudiert wurde. Schiller erfuhr davon durch einen Brief der Gräfin Schimmelmann und informierte Goethe, der über den Vertrauensbruch empört war und das Theaterpersonal eingehend vernehmen liess. Obwohl Böttiger zugeben musste, dass er sich ein Rollenexemplar von einem Schauspieler für eine Nacht ausgeliehen hatte, leugnete er schriftlich in feierlicher Form, dass er auch nur ein Wort davon abgeschrieben habe. Goethe und Schiller zogen sich seitdem von Böttiger zurück. So erklärt sich auch Schillers scharfe Absage vom 17. Mai 1801, als Böttiger bat, an einem kleinen von Goethe und Schiller im Rathaus veranstalteten Essen teilnehmen zu dürfen.
Altsignatur
Nachlässe: Böttiger, Carl August, 36.5
NL-BOE 36.05 – Abschrift, Wallensteins Lager