FM-SEY 07.1 – Von Christian Ludwig Solger an seinen Bruder Friedrich Erhard Solger in Nürnberg, 6. Januar 1799
Signatur
FM-SEY 07.1
Datierung
06.01.1799
Umfang
1 Brief
Beschreibung
Auch Brief-Abschrift seiner Frau Antoinette Solger. Mit Transkription. Betrifft familiäre Verhältnisse und Friedrich Erhard Solgers Vorschlag, gemeinsam in die Tuchproduktion einzusteigen. Christian Ludwig stand der Idee gemeinsamer unternehmerischer Aktivitäten positiv gegenüber, hatte bezogen auf das vorgeschlagene Projekt indes gewisse Bedenken. »Denn sollte es profitabel werden, so müssen wir a) die rohe Wolle vertreiben b) solche selbst spinnen lassen c) solche selbst färben lassen usw. Die hiesige Spinnerei ist mir aber nur allzu sehr bekannt, als dass wir einen glücklichen Erfolg davon erwarten könnten. (…) Man bekommt nicht nur schlecht gesponnenes, sondern auch sehr betrügerisch gehaspeltes Garn.« Da mit in der Region produzierten Garnen unmöglich viel gewonnen werden könne, so Christian Ludwig, seien die neueren Fabrikanten in der Gegend von Hof und Münchberg dazu übergegangen, »englisches Maschinengarn verarbeiten zu lassen, welches ungleich schöner ist und ganz richtig die Fäden hält. Die Fabrikate davon werden auch ungemein schön. Ein Kaufmann in Münchberg namens Rödel handelt auch bereits schon mit englischen Baumwollgarnen (...) und es kann leicht sein, dass die hiesigen Garne wegen mancherlei Mängel nicht mehr gekauft werden.« Statt selbst in die Produktion »vom rohen Material an bis zum endlichen Fabrikat« zu gehen, schlug er vor, man könne »ja doch Muster von England beziehen und nach diesen von den Fabrikanten Tücher verfertigen lassen.«
Physische Eigenschaften
Material: Papier
Thema
Sprache
Deutsch