Urteil und Vertragsbrief wegen Totschlags. Hans (Hanns) Döberlein, Vlein Buhler, Kunz (Cuntz) Nüssel und Hans (Hanns) Karl, wohnhaft in Heroldsberg (zum Heroltzperg) haben am Montag 1504 Dezember 16 vor Wolff Bömer und Wilhelm Haller als zwei dazu gebetene, Zeugen erklärt: Martin (Martein) Gartner hatte am Vortag einen Todschlag an Jakob (Jacob) Gartner gegangen. Die Herrschaft in Heroldsberg (zum Heroltzperg), nämlich Martin (Martein) und Andreas (Enndres) Geuder (die Gewder), Bürger des Kleinen Rates von Nürnberg, hat Martin Gertner deswegen inhaftiert, um ihn gemäß dem Recht zu bestrafen. Auf die große und mannigfaltige Fürbitte geistlicher und weltlicher Personen hin haben ihm die Herren die peinliche Strafe erspart. Stattdessen soll der Täter 1. eine Romfahrt unternehmen und diese urkundlich nachweisen. 2. wenn er in das Gefängnis und wieder heraus gekommen ist, soll er sämtliche Kosten im Zusammenhang mit dem Todschlag begleichen. 3. er soll den beiden Geuder von Heroldsberg (Gewdern zu dem Heroltzperg) vier ein Zentner schwere Hakenbüchsen geben. 4. er soll weder die Geuder noch ihre Verwandten noch sonst jemand wegen der Inhaftierung mit Worten oder Werken behelligen. Döberlein, Buhler, Nüssel und Karel verpfänden zur Sicherheit für die Erfüllung dieser Vereinbarung an die beiden Geuder und ihre Erben sämtliches Hab und Gut und versichern, dass sie gegen diese Vereinbarung weder heimlich noch öffentlich und weder mit noch ohne geistliches oder weltliches Recht vorgehen werden. Dieses Gerichtsurteil ist mit dem Siegel des Gerichts von Nürnberg gesiegelt. Siegelzeugen sind Wilhelm Haller und Georg Futterer. Datierung: "Freytag nach Sanndt Erharts des heiligenn Bischouen tag, den zehennden tag des Monats January".