Lehensbrief für Abraham von Schleinitz und seine Nachkommen mit Schleinitz und weiteren Dörfern durch Christian I., Kurfürst von Sachsen
Signatur
SB-MLL A.1586-06-23
Datierung
23.06.1586
Umfang
1 Pergamenturkunde
Beschreibung
Lehensbrief für Abraham von Schleinitz und seine ehelichen Nachkommen. Das Lehen umfasst: 1.) Schleinitz (Schleinicz) mit dem Hof und dem Dorf davor, die Mühle in der Perbe mit den Gärtnern, 2.) das Vorwerk Losen und in diesem Dorf zwei Bauern mit vier Gärtnern, 3.) das große Holz in Nelekreicz, 4.) das Holz, der Dauwisch genannt, 5.) das Dorf Leuben und die dortige Sägemühle (holcz Mühle), 6.) das Dorf Ziegenhain (Zegenhayn) mit dem dortigen Kirchlehen, 7.) das Holz im Forst Rosswein (? Ruswein) und in allen vorgenannten Höfen, Vorwerken, Dörfern, Äckern , Wiesen Teichen, Wassern, Wasserläufen usw. die Ober- und Niedergerichtsbarkeit zu Hals und Hand, 8.) die Dörfer Predaw und Doebschycz auch mit Obergericht zu Hals und Hand, 9.) das Dorf Kurschicz, 10.) die Dörfer Baiticz und Wanericz, 11.) einen Bauern in Plaunecz und das dortige Kirchlehen, das Bauerngut, das vormals Lehengut gewesen und jetzt in Zinsgut umgewandelt worden ist mit Ober- und Niedergericht über Hals und Hand innerhalb der Zäune mit denen die drei genannten Dörfer und das Bauerngut umgeben sind, 12.) das Vorwerk Preczschwicz mit den Gärtnern davor und den Teichen mit den Gerichten über Hals und Hand, 13.) drei Bauern, fünf Gärtner und das Kirchlehen im Dorf Kregis, 14.) das Dorf Goricz, 15.) das ganze Dorf Maunen bis auf einen Bauern, 16.) das Dorf Karbschicz, 17.) zwei Bauern zu Rastlicz, 18.) zwei Bauern und drei Gärtner im Dorf Krext, 19.) die Teichlein und das Gehölz zu Paiticz, 20.) einen Hufner zu Alberticz, 21.) einen Hufner zu Mesen, 22.) drei Bauern im Dorf Schwechaw sowie Geld- und Naturalabgaben, wie es der verstorbene Hans von Schleinitz, der ältere, Vetter des Lehennehmers, auch Vetter Hans Bastian von Schleinitz gekauft haben und wie es ihnen von Heinrich, Herzog von Sachsen, dem verstorbenen Vetter des Ausstellers, aufgelassen worden ist, 23.) in Schwechaw Geld- und Naturalabgaben, wie es Dietrich (Diterichen) und Georg von Schleinitz zu Serhausen wechselweise für die Zinse zum alten Sattel und Strigenitz an sich gebracht haben, 24.) drei Bauern zu Wanden, 25.) zwei Kapaune Zins vom Müller zu Merticz, alles mit Erbgericht und Schäferei, 26.) die Fahlwiese mit dem Gericht über Hals und Hand, 27.) das Hasengehege um Schleinitz gemäß den Urkunden der Vorfahren des Ausstellers, 28.) die nachfolgend genannten Dörfer, die vormals Kloster und Stift Zella an Hans von Schleinitz, Vetter des Lehennehmers, verkauft haben, nämlich das Dorf Eulicz mit 19 besitzenden Männern, dem Obererbgericht und den Bauernlehen, deren Erbzins zu Walpurgis und Michaelis, Geldabgabe des Müllers von Eulicz zu Lichtmess, Geldabgabe für die Priester für Hopfenflücken, sowie Kornabgaben. Im Fischbach des Ortes darf das Kloster Zella acht Tage frei fischen, je 100 Gulden Kaufumsatz ist ein Gulden in Ware als Lehnzins, je Werkstatt gibt der Hanswerker drei Groschen, Hausgenossen zwei Groschen. In den Dörfern [des Klosters] Zella ist statt der bisherigen Hilfe beim Kalksteinabbau sind Hand- und Spanndienste zu leisten. Im Dorf, die Steczergaße genannt, haben acht Mann Zins zu Walpurgis, Michaelis und zu Martini zu zahlen und Dienste zu leisten. Im Dörflein Eulicz stehen dem Lehnsnehmer das Erbgericht, die Hasenjagd und das niedere Waidwerk zu. Beide Dörfer sind zur Heerfolge bei Aufforderung durch die Amtleute des Ausstellers oder auf Grund eines Amtsbefehls verpflichtet. Im Amt Noßa oder in den Dörfern des Stifts Zellas und in den beiden Dorfschaften von Schleinitz dürfen die Einwohner mit keinen neuen Pflichten belegt werden. Die beiden Dörfer müssen nur die bisherigen Ritterdienste leisten. Die Güter, die Hans von Schleinitz' Vater von Kurfürst August von Sachsen, Vater des Ausstellers, erhalten und an seinen Vetter Abraham von Schweinitz verkauft hatte, erhält dieser und seinen Erben als Mannlehen. Dessen Brüder, Christoph (Christoffen )zu Ronnenburgk und Hans Haubolden von Schleinitz, ebenso die von Schleinitz zu Schluckenaw und Tholenstein, die von Schleinitz zu Sehehausen, Janßhausen, Bornicz und Schiricz, die von Schleinitz zum Sathan, die von Schleinitz zu Ragewicz und Stainhicz, die von Schleinitz zu Börlen, Dhalen, Schkaßaw, Heyden und Eilaw, Vettern, und ihre Erben werden hiermit ersatzweise belehnt. Wenn Abraham von Schleinitz ohne Erben stirbt-und nicht früher-sollen als erstes Christoph und Hans Haubold von Schleinitz, danach die von Schleinitz zu Schlukenaw und Tholenstein, die zu Serhausen, Janßhausen, Bornicz und Schiricz, die von Schleinitz zum Sathan, Hans und Georg zu Ragewicz und Stainhicz und die zu Borlein, Dahlen, Schkaßau, Heiden und Eila belehnt werden. Urkundszeugen sind Dr. jur. David (Dauidt) Peiffer zu Gosigk, Geheimer Rat und Kanzler, Dr. jur. Wolfgang (Wolffgangk) Eilenbeck zu Gosigk und Dr. jur. Johann (Johan) Badehorn, Georg (George) von Schleinitz zu Stainhicz, Kaspar (Caspar) von Bernstein und andere mehr. Siegelung durch den Aussteller.
Physische Eigenschaften
Material: Pergament
Format: Großformat
Siegel: ohne S
Maße: 62 x 62 cm
Sprache
Deutsch
Altsignatur
1586 Juni 23, [o.O.]
SB-MLL A.1586-06-23 – Lehensbrief für Abraham von Schleinitz und seine Nachkommen mit Schleinitz und weiteren Dörfern durch Christian I., Kurfürst von Sachsen