Lehnsbestätigung von Maximilian II. für die Brüder Wolf und Hans von Ponickau und für die Söhne und Erben des Jakob von Ponickau
Signatur
SB-MLL A.1567-04-26
Datierung
26.04.1567
Umfang
1 Pergamenturkunde
Beschreibung
Lehnsbestätigung. Die Brüder Wolf (Wolff) und Hans (Hannß) von Ponickau (Ponkaw) auf Elstra (zur Elstraw) und Prietitz (Preticz) haben für sich und in Vollmacht für die Söhne und Erben ihres verstorbenen Vetters Jakob (Jacob) von Ponikau, der in Krockaw und Peterßhein ansässig gewesen war, nämlich Hans (Hannß), Christoph (Christof), Joachim, Franz (Franncz) und Fritz (Fricz) von Ponikau, samt der Söhne ihres verstorbenen Bruders Kaspar (Casparn), nämlich Hans (Hannß) und Kaspar (Casparn), sowie Joachim, Jakob (Jacob), Magnus (Magnuß), Hans (Hanß), Ulrich (Vlrich) und Heinrich (Hainrich) von Baudiss[in], Brüder und Vettern zu Loga[w], Solschwicz, Laske, Holischaw, Weissagk und Zerna und deren Vettern und Onkel, mit denen sie Gesamthandsgemeinschaften bilden, um Lehensbe-stätigung gebeten. Die Vorgänger des Ausstellers, nämlich Wenzel (Wenczelßlawen) und Georg (Jorgen) und alle nachfolgenden ungarischen und böhmischen (Beheimsche) Könige bis hin zum verstorbenen Vater des Aussteller [Kaiser Ferdinand I.] hatten die Belehnung mit allen Schlössern, Rittersitzen, Höfen, Märkten, Dörfern, Vorwerken und zugehörenden Gütern, so viele sie in der Oberlausitz (Oberlausicz) haben und erwerben werden. Die von Ponichau und Baudissin vererben die Lehen kraft alter Privilegien und gemäß der Lehensbriefe und deren Bestätigungen durch die Vorfahren des Ausstellers kraft des auf dem Schloß Prag (Praga) 1522 am Tag Egidii ausgestellten Lehnsbriefes. Der darin enthaltene Artikel über die Sukzession wird dahingehend abgeändert, dass im Falle des Todes eines Lehensnehmers ohne leibliche Lehnserben die Lehen durch Vertrag an andere Mitbelehnte weitergeben darf. Die Kommissare Boguslaw (Bohußlaw) Felix von Hassenstain auf Litskhaw, Landvogt der Niederlausitz (Niederlassicz), der nunmehr verstorbene Georg (Jorgen) von Schleinitz (Schleinicz) auf Tolstain und Schucknaw und Hans (Hannsen) von Schlieben auf Polßnicz, Hauptmann in der Oberlausitz (Oberlausicz) haben im Auftrag Kaiser Ferdinands [I.] die Sachen derer von Ponikau und Baudissin gütlich so geregelt, dass der jeweils nächste als Lehnsnehmer folgt. Der Vertrag darüber, in Kamenz (Camencz) 1563 Juli 27 geschlossen, wurde im Original vorgelegt mit der Bitte um Bestätigung der Rechte und Privilegien. Der Aussteller bestätigt in Ansehung der Verdienste, auch für die Krone Böhmen (Behaim), allen erneut namentlich Genannten die Lehen in der Markgrafschaft Oberlausitz, namentlich den Rittersitz und das Städtchen Elstra (Elstraw). Es folgt eine eingehende Auflistung unter Nennung folgender Ortsangaben: das Dörfchen Walaw, Welckaw, Badewicz, Ossel, Talckenpergkh, Dobrig, Rauschwicz und Kintsch, Rantenaw, das Wohnhaus von Hartmann (Hartmanß), Pulsniczer Rehne, der Hilfersdorf genannte Wald, das Dorf Franckenthal, Rittersitz und Dorf Porkaw ohne den Anteil der Äbtissin, die Dörfer Schonborn und Polaw, das Dörfchen Buckaw, Rittersitz und Dorf Frepicz, das Dorf Itlaw, Windische Paselicz, Rittersitz und Dorf Pretticz, den Schwarczenbergkh, Eulenstain und Kelbersbergkh, Renßdorff, das Dorf Büla, der Zwpel Teich, der Kessel Teich, der Heden Teich, das Dorf Paselwicz, Dorf und Vorwerk Bischeim, das Dorf Gerlißdorf, das Freigericht und Dorf Mennerßdorf, Gelnaw, Zschäsckaw, Kleingrabe, ein Haus in Bautzen (Budissin) auf dem Burglehen, der Rittersitz Logaw mit Dorf, das Dorf Lupa, das Dorf Pischericz, Saritsch, Rittersitz und Dorf Salschwicz, das Dorf Penewicz, das Dorf Schmele außer dem Besitz von Christoph (Christoff) von Meczradt, Rittersitz, Dorf und Vorwerk Holschaw, Newendorf, das Dorf Lauschicz, das Dorf Bur, Ein Holz in der Rauschicz, Rittersitz, Dorf und Vorwerk Zernaw, Rittersitz und Vorwerk Laßka, das Dorf Schöna und das Dorf Weyssig. Der Aussteller bestätigt alles kraft königlich böhmischer Obrigkeit und Macht als Markgraf der Lausitz. Die von Baudissin sollen die Güter derer von Ponikau (Ponkaw) erst erben, wenn von diesen keiner mehr lebt und umgekehrt. Die Amtleute und Vögte der Markgrafschaft Oberlausitz haben die verliehenen Rechte zu schützen. Siegelung mit dem kaiserlichen Siegel.
Physische Eigenschaften
Material: Pergament
Format: Großformat
Siegel: ohne S, Spuren hellroten Siegellacks unter dem Umbug
Maße: 62 x 63 cm
Sprache
Deutsch
Altsignatur
1567 April 26, Schloss Prag
SB-MLL A.1567-04-26 – Lehnsbestätigung von Maximilian II. für die Brüder Wolf und Hans von Ponickau und für die Söhne und Erben des Jakob von Ponickau