Schuldbrief von Johann Friedrich, Erbe des Stefan Schmid, an den seine Frau Regina Theresia vertretenden Georg Valerian Podstatsky
Signatur
SB-MLL A.1668-08-12
Datierung
12.08.1668
Umfang
1 Pergamenturkunde
Beschreibung
Auf Vermittlung von Georg Stefan (Stephan), Reichsgraf von Würben und Freudenthal (Frewdenthal) auf Chotibors und Oders, kaiserlicher Rat, Kämmerer, Oberst und oberster Landkämmerer in Mähren sowie Johann Ferdinand Wiesner von Wiesengrund und Johann Rudolf (Rudolph) Crébert, beide kaiserliche Räte und Assessoren beim königlichen Tribunal der Markgrafschaft Mähren als ex officio hierhin entsandten Kommissare zwischen Georg (Geörg) Valerian Podstatsky, Freiherrn von Prusinowitz (Prußinowitz) auf Wessilicko (Weseliczco), Alt- und Partschendorf (Partschendorff), kaiserlicher und Bischof Karl (Carl) zu Olmütz (Ollmütz) Rat, Lehns- und Hofrichter, Landrechts-Beisitzer und Hauptmann des Olmützer Kreises, in Vertretung seiner Gemahlin Regina Theresia Podstatsky, geborene Wolzogen (Wohlzogen), Freiin von Neuhaus (Newhauß), kraft der Spezialvollmacht, hierfür ausgefertigt 1665 Dezember 17 in Brünn, einerseits und Johann Friedrich Freiherr von Minckwitz (Minkwicz) auf Lukow und Ribnikh als des verstorbenen Stefan (Stephan) Schmid von Freihöfen Universalerbe andererseits zur Begleichung einer 1628 am Tag Michaelis eingegangenen Verpflichtung Schmids gegenüber Frau Podstatsky, zuvor von Minckwitz (Minckhwitz) über 30.000 Gulden Kapital ausgestellter Schuldbrief zur Beilegung eines Rechtsstreits, insbesondere des von Letzterem vor dem königlichen Amt der Landeshauptmannschaft begonnenen und anschließend durch gütlichen Vergleich beendeten Prozeß folgenden Inhalts: 1.) Der genannte Podstatzky verzichtet namens seiner Ehefrau auf Schmids Schuldbrief dergestalt, dass seine Ehefrau und deren Erben auf alle Ansprüche gegen von Minckwitz beziehungsweise den Nachlaß Schmids verzichten. 2.) Minckwitz verpflichtet sich, der Frau von Podstatsky zwei Schuldbriefe der Stände der Stände dieser Markgrafschaft abzutreten, einer über 4.000 Gulden Kapital von 1616 Februar 25, der andere von 1623 Oktober 23 über 60.650 Gulden rheinisch auf den verstorbenen Schmid von Freyhöffen ausgestellt und an Frau von Podstatzky abgetreten. Sie ist befugt, diese Schulden bei den Herren Ständen anzumahnen und mit diesem Eigentum frei und ungehindert durch Herrn von Minckwitz zu verfahren. Dieser hat sich zur Aushändigung der Originale der Obligationen und zur Austellung ordentlicher Abtretungserklärungen nach Landesgebrauch und zur Zustellung dieser an Frau von Podstatzky verpflichtet. 3.) Herr von Minckwitz verpflichtet sich, von den bei der kaiserlichen Hofkammer noch rückständigen Schmidschen Ansprüche an Frau Regina Theresia Podstatzky 50.000 Gulden rheinisch abzutreten und innerhalb der nächsten sechs Monate einen kaiserlichen Schuldbrief zu Händen von Frau Podstatzky darüber auszustellen. Geschieht das nicht fristgemäß, soll dieser Vergleich ungültig werden und alles auf den vorherigen Stand zurückveretzt sein. 4.) Der Vergleich soll auf Begehren beider Parteien von dem königlichen Amt der hiesigen Landeshauptmannschaft dem Kaiser und König zur Ratifikation übersandt werden bei Kostentragung des Herrn von Minckwitz. Der Vergleich ist in drei Exemplaren ausgefertigt worden, von denen eine die Kommission und je eine die Vertragsparteien erhalten haben, mit Unterschrift und Siegel aller drei ausgestellt in Brünn 1666 Januar 19 Stefan Graf von Würben und Freudenthal, Johann Ferdinand von Wiesengrund, Georg Valerian Podstatzky im Namen seiner Ehefrau, Johann Rudolf Credet von Buchelwaldt. Auf Bitte von Georg Valerian von Podstatzky, Freiherr von Prussinowitz und Johann Friedrich von Minckwitz hat der Aussteller als König von Böhmen und Markgraf von Mähren den Vergleich hiermit bestätigt. Allen dortigen Einwohnern und Amtsträgern wird die Einhaltung befohlen. Ankündigung der eigenhändigen Unterschrift und Siegelung mit dem kaiserlicen und königlichen größeren Siegel.
Physische Eigenschaften
Material: Pergament
Format: Großformat
Siegel: hellrotes wohlerhaltenes S (11 cm) in Holzkapsel mit Deckel (Aufschrift: Lit. M.) an gelber Seidenkordel
Maße: 77 x 56 cm
Sprache
Deutsch
Altsignatur
1668 August 12, Wien
SB-MLL A.1668-08-12 – Schuldbrief von Johann Friedrich, Erbe des Stefan Schmid, an den seine Frau Regina Theresia vertretenden Georg Valerian Podstatsky