Kaufbrief über das Rittergut Arnegg. Der Aussteller hat die Zustimmung der Familie Stadion und des Kaisers als Lehnsherrn zum nachfolgenden Verkauf eingeholt. Dieser dient zur Belegung des Kaufschillings von 560.000 Gulden für die drei Lammingische[n] Herrschaften im Königreich Böhmen, nämlich Gauth, Gottenschlosß und Newmarckh, die mit kaiserlicher und königlicher Zustimmung zu einem Familien-Fideikommiß gemacht wurden. Käufer ist Reichsfreiherr Franz Benedikt (Frantz Benedict) von Baden, Hoch- und Deutschmeister, Geheimer Rat des Deutschen Ordens, Komtur der Ballei Elsaß (Elsäsß) und Burgund (Burgundt), Komtur zu Altschausen und Aufberg usw.. Verkauft wird das vom verstorbenen Vetter des Ausstellers, Konrad (Conrad) Joseph, Freiherrn von und zu Stadion, an das Fideikommiß gefallene Rittergut samt Herrschaft Arnegg mit allem Zubehör einschließlich dem Patronatsrecht über die Pfarrei Dietingen (Diettingen) und die Kaplanstelle (Caploncij) von Arnegg. Ausgenommen ist Steinbach, das die Reichsstadt Ulm vor Jahren für 110.000 Gulden, zu je 15 Batzen oder 60 Kreuzern gekauft hat. Davon sind 58.900 Gulden bezahlt und 51.100 Gulden Kaufpreisforderung werden hiermit abgetreten. Das Rittergut Moosbeuren (Mosbeuren) samt Zubehör ist Lehen vom Erzhaus Österreich. Ein dortiger Hof ist Lehen vom Hochstift Augsburg (Augspurg) und wird derzeit von Jakob (Jakob) Würmb bebaut. Es ist von den hegelinischen Erben gekauft und kann abgelöst werden. Die Landkomturei Altschausen oder den Deutschen Orden erhalten das Vorkaufsrecht für die Güter Moosbeuren, Hausen und Berg für die genannten 51.100 Gulden, so dass der Käufer dann den Kaufschilling von 110.000 Gulden vollständig an den Aussteller entrichtet hat. Die Rechte und Pflichten von Rittergut und Herrschaft Arnegg gehen hiermit auf die Ballei Elsaß und Burgund über. Der Aussteller händigt dem Käufer sämtliche das verkaufte Gut betreffende Unterlagen aus und entbindet die Untertanen von allen ihm geleisteten Eiden und Pflichten. Der Aussteller wird sich um den lehnsherlichen Konsens bemühen. Der Aussteller hat eigenhändig unterzeichnet und mit seinem Sekret-Siegel gesiegelt.