Das Klarissenkloster Meran verleiht Hans Friedrich von Fanobeol das Erbbaurecht an Grundstücken
Signatur
SB-MLL A.1547-02-14
Datierung
14.02.1547
Umfang
1 Pergamenturkunde
Beschreibung
Aussteller: Hans Friedrich (Hanns Fridrich) von Fanobeol im Gerichtsbezirk Kaltern (Khaltern), Reversalbrief. Barbara Talhackerin, Äbtissin des Frauenklosters des Sankt Clara Ordens in Meran, und der ganze Konvent hat dem Aussteller nach dem Landrecht der fürstlichen Grafschaft Tirol das ewige Erbbaurecht an dem Zinslehen gemäß dem Lehnsbrief mit dem Abtei- und Konventssiegel versehen über ein Stück Erdreich, Acker und Weingarten, ungefähr zwei Jauchart groß, in Ober Planiczi in dem Revier Kaltern (Kalltern) in der Rigl zu Ober Trauel. Das Grundstück grenzt nach Osten an den Nachbarweg, nach Süden an einen gemeinen Weg, nach Osten an die Güter der Erben des früheren Junkers Augustin von Weinegg und nach Norden an die Güter von Karl Fuchs (Fuchsen), die Christian (Christan) Eberle bebaut. Das Grundstück ist Erbzinslehen mit allen Rechten. Das Grundstück muß in gutem Zustand gehalten werden. Eine Veräußerung, Verpfändung usw. ohne vorherige Erlaubnis der Grundherrschaft führt zum Verlust des Baurechts. Vor einen Veräußerung ist es den Grundfrauen (Grunndtfrawen) zuerst anzubieten und zwar für ein Pfund Perners weniger als den anderen Interessenten. Das Vorkaufsrecht besteht einen Monat ab Angebot. Danach darf das Grundstück veräußert werden, außer an Leute, die wegen ihres Standes oder ihrer Person nach Landrecht ausgeschlossen sind. Die Grundfrauen brauchen nur Erwerber zu akzeptieren, die ihnen und dem Gotteshaus nicht an Zins und Grundrechten schaden. Jährlich ist zur rechten Grund- und Herrrenzinszeit Zins zu entrichten, nämlich vier vrn guter, weißer ausgetrogglten Most vom Eigengewächs des Grundstücks. Wenn dieser nichts geworden ist, kann ersatzweise ein genauso guter Wein nach Kaltener Zinsmaß und guter Kaufmannswährung gegeben werden. Wir sollen auch getreue Bau- und Zinsleute sein den Clarissen und ihrem Gotteshaus den Nutzen fördern und Schaden abwenden. Der Aussteller hat Bilgen Pleczacher um Siegelung gebeten. Zeugen der Siegelungsbitte sind Hans (Hanns) Reissacher aus Meran, Michael (Michl) Vrsulin Ölwalch und Georg (Jörg) Moll, aus Malls gebürtig und derzeit in Meran. Datierung: "Am Monntag Sannct Valtltheins, des heylligen Martres, den vierzehenden tag February".
Physische Eigenschaften
Material: Pergament
Siegel: Bruchstück eines olivgrünen S in Resten einer hellbraunen Siegelkapsel, Pergamentstreifen gerissen
Maße: 40,5 x 21 cm
Sprache
Deutsch
Organisation
Altsignatur
1547 Februar 14, Oberplanizing
SB-MLL A.1547-02-14 – Das Klarissenkloster Meran verleiht Hans Friedrich von Fanobeol das Erbbaurecht an Grundstücken