Belehnung des Franz Karl Specht von Bubenheim mit dem Blutbann über Donzdorf samt der Freiheit, den Blutbann zu vererben
Signatur
SB-MLL A.1791-05-05
Datierung
05.05.1791
Umfang
1 Pergamenturkunde
Beschreibung
Lehensbestätigung über Blutbann. Katharina Hedwig (Catharina Hedwigis) Specht von Bubenheim, geb. von Kageneck, und Freiherrn Karl Adolf (Carl Adolph) Ritter zu Grünstein, Vormund anstelle des verstorbenen Philipp Karl Friedrich (Carl Friederichs) Specht von Bubenheim für dessen Sohn Franz Karl (Carl) Specht von Bubenheim, haben für diesen um die Erneuerung der Belehnung mit dem Blutbann über den Flecken Donzdorf (Dunzdorf) gebeten. Kaiser Leopold [I.] hatte die von Werdenau 1683 Februar 18 belehnt. Kaiser Franz [I.] hatte Lothar (Lothari) Franz Ignatius (Ignatz) Specht von Bubenheim, Onkel des verstorbenen Vaters, belehnt und zwar jenen selbst sowie als seinerzeitigen Vormund für diesen und seinen Bruder Philipp Karl (Carl) Heinrich 1759 April 9. Der Vater Philipp Karl Friedrich Specht von Bubenheim selbst ist 1769 Juni 26 von Kaiser Franz II., dem Bruder des Ausstellers, belehnt worden. Die letzte-vormundschaftliche-Belehnung des minderjährigen Franz Karl Specht von Bubenheim fand 1772 Februar 28 statt. Wegen der Verdienste der Vorfahren derer von Werdenau und danach der Spechte von Bubenheim um das Kaiserhaus erneuert der Aussteller die Belehnung. Ebenfalls erneuert wird die von Kaiser Rudolf (Rudolphen) II. der freien Reichsritterschaft in Schwaben 1609 November 3 gegebene Freiheit, den Blutbann zu vererben. Der Richter hat sein Amt unparteiisch auszuüben, unabhängig davon, ob jemand arm oder reich, Freund oder Feind usw. ist, so wie er es vor Gott, dem Allmächtigen, im letzten Gericht verantworten will. Der Eid wird für die Bittsteller von deren gewöhnlichem Bevollmächtigten, Johann Michael von Stubenrauch, Agent am kaiserlichen Hof, geleistet. Es war an dem genannten Ort üblich, das Gericht unter freiem Himmel zu halten. Das ist aber im Winter und bei Gewitter, vor allem für die betagten Personen, mit denen das Gericht meist besetzt ist, höchst beschwerlich. Außerdem verursacht es Verzug in der Sache und Kosten. Außerdem wird unter freiem Himmel übereilt geuteilt, was sich bei Gerichtssachen nicht gebührt. Deshalb hat Kaiser Ferdinand III. den Brüdern Albrecht und Ulrich von Rechberg gestattet, in ihren drei Gerichten, in Waldstetten (Waldstätten), Wäschen und Donzdorf (Dunzdorf) zwar öffentlich zu verhandeln, aber je nach Sachlage hinter verschlossenen Türen urteilen zu dürfen. Dies hat Kaiser Ferdinand III. 1650 September 15 bestätigt. Die Bewilligung gilt, wie sie die von Rechberg hatten. Siegelung mit dem kaiserlichen Siegel.
Physische Eigenschaften
Material: Pergament
Siegel: großes hellrotes S (13,5 cm) in hellbrauner Holzkapsel ohne Deckel an schwarz-gelber Kordel
Maße: 76,5 x 50 cm
Sprache
Deutsch
Orte
Altsignatur
1791 Mai 5, Florenz
SB-MLL A.1791-05-05 – Belehnung des Franz Karl Specht von Bubenheim mit dem Blutbann über Donzdorf samt der Freiheit, den Blutbann zu vererben