Beurkundung des Testaments von Marquart, Frühmesser aus Herzogenaurach im Bistum Würzburg
Signatur
SB-MLL A.1421-09-12
Datierung
12.09.1421
Umfang
1 Pergamenturkunde
Beschreibung
Notariatsinstrument, Konrad (Conrad) Mercklein, genannt Molitor, aus Bamberg, päpstlicher und kaiserlicher Offenbarschreiber. Beurkundung des Testaments von Marquart, Frümesser, im Haus von Hans Lederer in der Stadt Nürnberg. Anwesend waren neben dem Beurkundenden Markart, Frühmesser aus Herzogenaurach im Bistum Würzburg (Wurczburg). Dieser war krank am Leib, aber bei klarem Verstand. Sein letztes Seelgerät und sein letzter Wille waren auf einem papiernen Zettel geschrieben, den er wörtlich laut vorlesen ließ. Der Erblasser verfügt als Frühmesser zu Herzogenaurach, dass sein Begräbnis mit seinen Kapitelbrüdern begangen werden soll, nachts mit der Vigil und morgens mit einer Seemesse und zwar mit essen und trinken und jeder einen böhmischen Groschen in bar erhalten soll. Sein Anteil an der Wiese, die er mit dem Mittelmesser zusammen gekauft hat, geht an die Frühmesse, die dafür eine ewigen Jahrtag für ihn begehen soll, dabei sollen Armen, die zwei zuherren, die Seeßmeßleser und der Pfarrer sowie der Schulmeister und der Kirchendiener mit Geld und das Gotteshaus mit Wachs entlohnt werden. Wenn der Frühmesser einmal den Jahrtag nicht hält, soll dies der Gotteshausmeister übernehmen. Zuerst sollen alle Schulden des Erblassers beglichen werden. Was an Korn und Geld übrig ist, soll man dem Fritzchen (Ffriczlein), des Toigstherren Sohn zehn Gulden geben, wen er Priester werden will. Das Übrige soll die Mutter des Erblassers zu lebenslänglichem Nießbrauch haben. Für zwei Gulden sollen die Prediger in Nürnberg (Nurmberg) 30 Messen für den Testierenden lesen. vier Gulden sind für die Armen. Von seinem väterlichen Erbe, wie es die Briefe ausweisen, soll nach dem Tod der Mutter seine Schwester Alheiten und ihren Töchtern geben. Testamentsvollstrecker und Vomünder (?) sollen sein Lorenz (Lorenczen), Pfarrer zu Herzogenaurach, Hienz (Heinczen) Rap, Bürger zu Herzogenaurach, Hermann (Herman) Rigel und Fritz Popp (Ffritzen Poppen). Sie sind bevollmächtigt, den Willen so zu vollstrecken, wie sie es sich am Jüngsten Tag zu verantworten getrauen. Der Erblasser behält sich beliebige Änderungen vor. Vorgelesen vor Meister Wilhelm, Schulmeister zu Sankt Gilgen des Klosters zu Nürnberg da genannt und Konrad (Conrad) Maynberger, Colitten von Olmütz und dem Salzburger Bistum, die Zeugen sind. Beurkundung der Anwesenheit und Unterzeichnung dieser offenen Urkunde eigenhändig und mit seinem gewöhnlichen Zeichen. Datierung: "Der Aussteller war von allem Zeuge und beurkundet".
Physische Eigenschaften
Material: Pergament
Maße: 33 x 27 cm
Sprache
Deutsch
Altsignatur
1421 September 12, Nürnberg (Nurmberg) im Bistum Bamberg
SB-MLL A.1421-09-12 – Beurkundung des Testaments von Marquart, Frühmesser aus Herzogenaurach im Bistum Würzburg