Friedrich II., Landgraf von Hessen-Kassel, belehnt Hans Karl von Biedenfeld mit Gütern in Berneburg
Signatur
SB-MLL A.1764-02-25
Datierung
25.02.1764
Umfang
1 Pergamenturkunde
Beschreibung
Lehenbrief für Hans Karl (Carl) von Biedenfeld. Hans Herold hatte die nachfolgend genannten Güter des Klosters auf dem St. Cyriax-Berg (Cyriax berge) in Eschwege und nachfolgend vom Fürstentum Hessen (Heszen) zu lehen. Die Amtsvorgänger des Ausstellers haben nach Herolds Tod dessen Tochter Gude (Guden) und ihren Ehemann Friedrich von Stockheim und später deren Nachkommen belehnt. Die folgenden Lehnsträger Gude Dorothea, Witwe von Melchior Trott (Trottens) und geborene von Stockheim, und von deren Schwester Margarete (Margrethen), Ehefrau von Bernhard von Weitershausen, der älteste Sohn Johann Helwig von Weitershausen, Enkel des erwähnten Friedrich von Stockheim, sind verstorben. Der Großvater des Ausstellers hat Ernst Damian von Weitershausen, kurfürstlich Mainzer Geheimer Rat und Ober-Schultheiss von Bamberg, und Bernhard, Sohn von Johann Helwig von Weitershausen in Vormundschaft, sowie Otto (Otten) Hermann, Charlotte (Charlotten), Anna Sidonia (Annen Sidonien), Gude Juliane (Guden Julianen), Klara Elisabeth (Claren Elisabethen) und Anna Dorothea (Annen Dorotheen), Sohn und Töchter von Wilhelm Adolf (Adolphs) von Calenberg und seiner Ehefrau, geborene von Weitershausen, belehnt. Ersatzweise belehnt wurden Erasmus (Erasmo) Wilhelm, Hans Christoph, Katharina Margarete (Catharinen Margreten) [von] Schorlemer (Schorlemmerin) und Brigitte (Brigitten), Geschwister von Biedenfeld, Söhne und Töchter von Hans Ernst von Biedenfeld und Enkel von Sophie [von] Biedenfeld (Biedenfeldin), geborene von Stockheim. Hierauf haben der Eventualbelehnte Hans Christoph von Biedenfeld und der Hauptbelehnte Ernst Damian von Weitershausen mit lehsherrlicher Zustimmung die Rechte getauscht. Hans Christoph von Biedenfeld, fürstlich württembergischer Obrist-Wachtmeister, und dessen Schwester, Katharina Margarete von Schorlemer (Schorlemmer), und Anna Brigitte (Annen Brigitten) von Rauchhaupt, auch des Bruders Erasmus Wilhelms Tochter Anna Emilie (Annen Emilien), verwitwete von Buttlar, Hans Ernst von Biedenfeld, Sohn, Töchter und Enkel von Otto (Otten) Hermann und Gude Juliane (Guden Julianen), Geschwister von Calenberg und Wilhelm Adolfs Sohn und Tochter, und nach deren Tod ohne Leibeserben ist Ernst Damian von Weitershausen, Bernds Sohn, sowie Bernhard von Weitershausen, Johann Helwigs Sohn, alle Nachkommen Herolds und Stockheims, belehnt worden. Hans Karl (Carl) von Biedenfeld, ältester Sohn Hans Christophs, hat nach dessen Tod und dem der Geschwister und übrigen Nachfahren Herolds und Stockheims gebeten, ihn und seine Geschwister Gustav Ferdinand und Wilhelmine Louise von Reischach, ersatzweise Christian Frederic, Johanna Louise, Auguste Charlotte, August Friedrich Christian Philipp (Philips) und Maria Wilhelmine Antonette Maximiliane von Biedenfeld, Kinder Friedrich Christophs, deren Beistand und Pfleger Johann (Johan) Christian Kaufmann (Kauffmann) ist, Otto Hermann Wilhelm und Ernestine Charlotte, Wilhelmine Frederike von Wilmovskij, geborene von Calenberg, und ersatzweise deren minderjährige Schwestern Wilhelmine, Maria und Charlotte, deren Vormund Balthasar Simmer ist, ferner Wilhelm Moritz und Amalie Louise, Otto Hermann von Calenbergs Kinder. Ersatzweise belehnt wird für deren verstorbenen Bruder Karl (Carl) Friedrichs Tochter Elisabeth Christine Wilhelmine Louise deren Mutter Caroline Magdalene Auguste, geborene von Bose, als Vormund. Nach Versterben aller dieser werden Philipp (Philip) Ludwig Friedrich Karl (Carl) Gottfried und Christian Karl (Carl) Wilhelm von Weitershausen, Söhne Karl (Carl) Marquards, und Johann Philipp (Philip) Friedrich Wilhelm, Philipp Karl (Philip Carl), Franz Philipp (Frantz Philip) Ludwig und Franz (Frantz) Ludwig von Weitershausen, Söhne Johann Berichards, belehnt. Das Lehn umfasst die Heroldschen und Stockheimischen Güter in Berneburg, die in einer Wüstenung, genannt zu Rittershayn, gelegen sind, mit allem Zubehör und allen Rechten wie bisher. Dazu gehört ein Grund und Leithen, genannt der große Keßel, zwei Wiesenflecken bei der Trift gegenüber dem Keßel, ebenso eine Wiese hinter der Kirche und das Holz gegenüber, ebenso die neun Landwiesen bis zum Eilweg, ebenso die Kreuzwiese (Kreutz Wiesen) und das Land gegenüber, ebenso ein Stück Land genannt in denen Zellen, die Bornwiesen - zweier Brüder Teil -, genannt „die Herold“, ebenso ein Grund mit einer Bitten, genannt der Wolfs-Grund und weitere nicht bezeichnete dortige Güter, Äcker, Wiesen, Wald und Feld, eine Wüstung, genannt Funckenberg, deren einer Teil Weigand von Berneburg gehört hatte, der andere Hans Herold. Belehnter ist Hans Karl (Carl) von Biedenfeld und seine Leibeserben, dann die von Weitershausen. Sind auch diese ausgestorben, kann der Aussteller und seine Erben, ersatzweise seine Vettern Karl (Carln), Friedrich, Karl (Carl) Wilhelm und Adolf (Adolph), Landgrafen zu Hessen-Philippstal (Heßen Philipsthal) und deren Erben, in Ermangelung dieser dann Konstantin (Constantin), Landgraf zu Hessen der Kasseler Linie (Cassell) und dessen Erben, dann die Linie Hessen-Darmstadt, Joseph und Leopold, endlich Friedrich Ludwig Wilhelm Christian, alle Landgrafen zu Hessen, Darmstädter Linie, immer vom Ältesten zum Jüngsten jeder Linie gemäß Recht, kaiserlich bestätigter Erstgeburt und Erb-Statuten. Bei gänzlichem Aussterben des Mannesstammes tritt das Kurfürstenhaus Sachsen gemäß Erbverbrüderung ein. Der Lehnseid wurde geleistet und der Revers-Brief zurück gegeben. Siegelung mit dem Sekret-Siegel.
Physische Eigenschaften
Material: Pergament
Siegel: hellrotes wohlerhaltenes S (8,3 cm) in Holzkapsel ohne Deckel lose beiliegend
Maße: 68 x 47 cm
Sprache
Deutsch
Orte
Altsignatur
1764 Februar 25, Kassel (Unser Residentz und Vestung Caszell)
SB-MLL A.1764-02-25 – Friedrich II., Landgraf von Hessen-Kassel, belehnt Hans Karl von Biedenfeld mit Gütern in Berneburg