Lehenbrief von Christoph Franz, Bischof zu Bamberg, für Friedrich und Christian Adam Lochner von Hüttenbach über die Feste Lindenberg
Signatur
SB-MLL A.1798-04-17
Datierung
17.04.1798
Umfang
1 Pergamenturkunde
Beschreibung
1 Doppelblatt und 1 Blatt, Lehnbrief für Christian Adam Lochner von Hüttenbach, fürstlich bambergischer Geheimen Rat und Oberstleutnant sowie Ritter des kurpfalz-bayerischen St. Georgs-Ordens, und Friedrich Lochner von Hüttenbach, fürstlich bambergischer Kämmerer, Hof- und Regierungsrat, Vettern, über die Feste Lindenberg. Eingehende Beschreibung der drei Stockwerke hoch mit Quadersteinen erbauten Feste Lindenberg sowie mit einem Graben und mit Obstbäumen bestandenen Damm umgebenen Schloss, zu dem eine steinerne Brücke führt, und den Ländereien. Auf einer Schafweide dürfen nicht mehr als 400 Schafe gehalten werden, was zweimal jährlich vom bischöflichen Amt Weismeyn kontrolliert wird. Dazu gehört die Schankstätte einst von Andreas (Andres) Pensel, jetzt Johann Georg Geberlein. 14 Sölden in Zuttenberg, von denen nacheinander die einstigen und jetzigen Nutzer der Tagwerke Feld, Wiese und Holz angegeben werden: 1. Nikolaus Denscher, Jakob Grasmann, 2. Lienhard (Linhard) Sturm, Andreas (Andres) Geiger 3. Hans (Hanns) Weiß, Johann Georg Geberlein, 4. Hans (Hanns) Ellner, Johann Deller, 5. Peter Schramm, Pankraz Schramm und Dorothea Schramm (Schrammin) sowie Adam Herold mit Grundstücken in Meyenstein, in der Tharlitzen und Hammeracker, ferner Johann Dülpert in Reuth oberhalb vom Diezbach, zudem Wolf Bayer in der Tharsitzen, im Kasendorfer Weg und Steinacker, Lorenz Felbinger bei der Leinenhülle, 6. Georg Deller, Heinrich Täuber, 7. Samuel Pühlhorn, Veit Motschmann, 8. Samuel Pühlhorn, Wolfgang Bayer, 9. noch unbebaut ehemals Caspar Brückner, 10. Andreas (Andres) Deller (Schneider), Johann Weber, 11. noch unbebaut ehemals Hans (Hanns) Weber, der Mittlere, 12. Andreas (Andres) Koch, Wolfgang Bayer, 13. noch unbebaut ehemals Sebastian Kurz, 14. Marx Bergmann, Andreas (Andres) Angermann. In Weichlaß ein Bauernhof früher mit Hans (Hanns) Zittler, dem Jüngeren und Hans (Hanns) Göller, jetzt Heinrich Wachter und Johann Adam Goller. In Zuttenberg Feld, die große Staude genannt, mit Johann Deller, Sohn. In Saubersdorf Feld, der Saubersdorfer Flur genannt, mit Wolfgang Bayer. Feld im Bachosten mit Andeas (Andres) Dauen. In Kasendorf ein Reuthfeld ehemalsHans (Hanns) Zeitler, jetzt Andreas (Andres) Drescher, Feld und Wiese ehemals Nikolaus (Nicklaus) Drescher und Mathias (Mathes) Hoggach, jetzt Friedrich Münch und Adam Hofmann. Grundstücke ehemals Georg Günther, jetzt Johann Jobst Hübner. Wiese unter dem Fußsteige von Lindenberg nach Kasendorf ehemals Adam Müller, jetzt Susanne Müller (Müllerin). Grundstücke am Rändlein ehemals Lorenz Püchta, jetzt Christoph Groß (Strumpfwirker). Wiese in Diezbach ehemals Georg Günther jetzt dessen Witwe. Feld auf dem Prilitz ehemals Kohann Münch (Müller), jetzt Friedrich Müller. Feld im löcherigsten Graben ehemals Konrad Müller, jetzt Johann Nikolaus (Nicklaus) Müller. In Heubsitz an das Schrenkenholz und den Fuhrweg grenzend früher Albert Haynz und Karl Löpper, jetzt Georg Felbinger und Pankrez Eichorn, Sohn. Grundstücke an die giechischen Lehen und den Petersdorfer Weg grenzend ehemals Johann Adam Häfner, jetzt Johann Felbinger. An dasselbe Lehen grenzend Feld von ehemals Nikolaus (Nicklaus) Engelhard und Adam Wagner, jetzt Simon Herrmann. Feld an das Fichtig grenzend ehemals Hans (Hanns) Bayer, jetzt Philipp Lauer. In Neudorf am Petersdorfer Weg an die Bayreuther Kanzleilehen grenzend ehemals Hans (Hanns) Frankenberger und Christoph Pogg, jetzt Nikolaus (Niklaus) Hacker. Feld am selben Berg neben dem Weg an das genannte markgräfliche [Bayreuther] Lehen grenzend ehemals Pankraz Pornschlegel, danach Adam Hofmann, jetzt Samuel Hofmann. In Modschiedel ein Holz, der Eichenbühl genannt, das der dortigen Kirche gehört. Ein Söldengut in Arnstein ehemals Hans (Hanns) und Albert Hazold, Vettern, jetzt Heinrich Hazold und Andeas (Andres) Hazolds Witwe, das der dortigen Kirche zinst mit einem Grundstück am Rangen einerseits an das Holz von Martin Will und andererseits an das Kastenlehen grenzend. Felder gegenüber dem alten Gemäuer und der Thimsacker genannt, vorn und oben an das Lochnerische Lehen, unter und hinten an das Kastenlehen grenzend. Wiese an den Brunnen und an die Herrnwiese grenzend. Ein Grundstück an dem Rauschenstein oben und an der einen Seite an das von Lochnerische Lehen, unten und an der anderen Seite am Führwege grenzend. Ein Söldengut ehemals Konrad [Will] jetzt Johann Will, einerseits an das Pfarrlehen, andererseits an das Zöllner Lehen grenzend. Das Spitzäckerlein genannt, unten und vorn an das Zöllnersche Lehen, hinten an das von Lochnerische Lehen grenzend. Ein Söldengut ehemals Hans (Hanns) Hohmann, jetzt Pankraz Krauß. Ein Feld Maßlein genannt, an das Pfarrholz grenzend. Ein Holz unten und vorn an das Zollnerische [Lehen], hinten an das von Lochnerische Lehen grenzend, ehemals Hans (Hanns) Hofmann und Martin Will. Ein unbebauter Zinshof, der Schmiedshof genannt, ehemals die Witwe von Peter Berthold, Hans (Hans) Lauer, Georg Penz und Johann Walscher, an das Kastenlehen und Arnsteiner Pfarrlehen grenzend. Der Schmiedshof ist geteilt, vorher teilweise Barbara Reh (Rehin), jetzt Michael (Michel) Voll. Felder, der Leimengruber Acker genannt, im Gehring, das Pfaffenlohn äckerlein, des Paul Schneider in Pojendorf. Felder in den oberen und unteren Brunnstauden, der Birklesgraben, der Jägersleithanacker des Johann Will. Feld im Schelmsgewend, beim Ziegenfelder Kreuz des Moritz (Moriz) Büttel, bei den Wolfsschaarn Äckern des Jakob Benz. Feld auf der Wart oder Schafweg des Johann Will. Grundbesitz im ungetreuen Raine des Johann Berdolt. Von dem genannten Hof von der Witwe von Johann Hemmer Grundbesitz auf der Erhardsmühle nebst der Schmiede. Feld in Bergfeldern oder Herrgottbaum, zum Rauschenstein gehörend, ehemals Nikolaus (Niklaus) Endres, jetzt Johann Endres, unten und oben an das Kastenlehen, hinten an das von Lochnerische Lehen grenzend. Ein Feld, die heilige Staude genannt, oben, vorn und hinten an das Kastenlehen, unten an die Pojendorfer Heng grenzend, vormals Konrad Will und Hans (Hanns) Hofmann, jetzt teilweise Andreas (Andres) Dauer aus Pojendorf, teilweise Johann Will. Die Landstücke und Güter in Arnstein hatte zuvor Christoph Ludwig Lochner von Hüttenbach vom Amtsvorgänger des Ausstellers, Bischof Friedrich Karl, zu Lehen genommen. Sie sollten dem Gut Lindenberg einverleibt werden. Mit den Lehengüter hat der Amtsvorgänger des Ausstellers, Bischof Franz Ludwig, den Christian Adam Lochner von Hüttenbach für sich und für Karl Ludwig, Karl Dietrich (Ditterich) und Johann Heinrich Ludwig, alle Lochner von Hüttenbach, zuletzt 1779 November 27 belehnt. Johann Heinrich Ludwig, dann Karl Ludwig sind ohne Erben, Karl Dietrich (Dittereich) hat als einzigen den minderjährigen männlichen Erben Friedrich Lochner von Hüttenbach hinterlassen. Dieser hat die Anteile seiner Onkel und seinen väterlichen Lehnanteil geerbt. Der Aussteller belehnt hiermit Christian Adam und Friedrich Lochner von Hüttenbach mit den vorgenannten Lehngütern. Die Belehnten haben die Briefe des Amtsvorgängers des Ausstellers, Bischof Anton, in allen Punkten zu beachten. Siegelung durch den Aussteller.
Physische Eigenschaften
Material: Pergament
Siegel: wohlerhaltenes rotes S in Holzkapsel ohne Deckel an Resten schwarz-weißer Kordelheftung
Maße: 30 x 40 cm
Sprache
Deutsch
Orte
Altsignatur
1798 April 17, Bamberg
SB-MLL A.1798-04-17 – Lehenbrief von Christoph Franz, Bischof zu Bamberg, für Friedrich und Christian Adam Lochner von Hüttenbach über die Feste Lindenberg