Marktprivileg. Der Aussteller erklärt für sich und in Vormundschaft für seinen Bruder Johann Ernst (Johans Ernsten), Herzog zu Sachsen (Sachssen), dass ihre verstorbenen Vorfahren dem Rat von Neustadt (Neustat) an der Orla erlaubt hatte, einen Jahrmarkt an Sankt Peter Kettenfeier (Sant Peter Keten feier tag) abzuhalten. Der Rat bittet, den Termin auf den darauffolgenden Sonntag verlegen zu dürfen. Zusätzlich wollten sie zwei Jahrmärkte abhalten, einen am Sonntag Trinitatis und den anderen am Sonntag nach Nativitas Marie sowie einen Wochenmarkt an jedem Donnerstag. Außerdem wollten sie während der Fastenzeit jeden Donnerstag einen besonderen Rossmarkt abhalten. Erkundigungen haben ergeben, dass durch die Terminsverlegungen und die Rossmärkte anderen umliegenden Städten und Flecken des Ausstellers nicht schaden werden. Wegen der Bitte von Neustadt, zum gemeinen Nutzen und zum Gedeihen der Stadt hat der Aussteller der Bitte entsprochen. Auf den Jahrmärkten wird vorwiegend mit Fisch und Vieh gehandelt. Die Rossmärkte werden ebenfalls auf ewige Zeiten wie erbeten genehmigt und sind wie im Land und Fürstentum üblich und gebräuchlich abzuhalten, soweit sie dem Aussteller und seinen umliegenden Städten an deren Jahrmärkten nicht schaden. Der Aussteller gebietet allen Amtsträgern und Einwohnern seines Landes und Jedermann unter Strafandrohung, dass sie sich nicht an denen von Neustadt und alle anderen Kaufleuten und Händlern beim Marktbesuch vergreifen oder dies gestatten, weder an deren Person, noch Kaufmannsschatz, Pferden, Hab und Gut und anderen Sachen. Sollte sich diese Regelung als schädlich für die umliegenden Märkte der Städte des Ausstellers erweisen, behält er sich eine Änderung vor. Siegelung durch den Aussteller.