Seelteilstiftung. Der Aussteller gibt dem Richter, dem Rat, den Virern und der ganzen Gemeinde von Asparn auf der Zaya in dier beiden Zechen, die sie haben in der St. Pankracratius-Kirche (sant Pangratzen kirchen) sein silbernes, vergoldetes Kreuz. Dessen Wert ist von den geschworenen Meistern der Goldschmiede in Wien auf 21 Pfund Pfennige geschätzt worden. Dazu gibt der Aussteller einen Messingleuchter, der für 11 (aindlef) Pfund Pfennige gekauft worden ist. Damit beträgt die Summe 32 Pfund Pfennige. Richter, Rat, Vierer, Gemeinde von Asparn und beide Zechen erhalten freies Verfügungsrecht ohne Einspruchsrecht des jeweiligen Pfarrers über die Gegenstände. Dafür sollen jene aus den zwei Zechen in der Sankt Pancratius-Kirche ab jetzt 32 Jahre jährlich aus ihrer Zeche für ein halbes Pfund Pfennige je einen Jahrtag ausrichten und begehen, und zwar den einen an einem Sonntag im Advent und den anderen am Sonntag Letare zu Mittfasten. Abends soll eine Vigil gesungen werden mit newn letzen und morgens mit einem gesungenen Seelamt mit Geläut und Steckkerzen gehalten werden, wobei man auf dem Lettner für die Seelen bitten lassen soll. Wie es Sitte und Gewohnheit ist soll man zur Ehre Gottes und Marias unf für den Aussteller, seine Eltern Geschwister, Verwandten und alle gäubigen Seelen beten. Sollten die Zechen die Jahrestage versäumen, soll der jeweilige Zechmeister der Zeche jeden Sonntag danach dem Pfarrer oder seinem Verweser in Asparn ein Pfund Wachs als Strafe geben. Wenn die 64 Jahrtage in den 32 Jahren erfüllt sind, erlischt die Verpflichtung, wie das der Gegenbrief aussagt, den der Aussteller von ihnen erhalten hat. Diesen Brief haben Nikolaus der Parger (Niclas des Parger), Bürger zu Wien (Wienn), und Ulrich Hirsauer (Vlreichs Hirsawer), hiesiger Stadtschreiber, gesiegelt. Datierung: "An Allerheiligen abent".