Stiftungsbrief. In der Pfarrkirche Unserer Lieben Frau in Berching soll deren Kirchpropst oder Pfleger ewig am Dienstag (Erchtag) der zweiten Adventswoche oder am Tag nach Conceptionis Diuae Virginis Mariaeoder einen Tag davor oder danach ein Jahrtag abhalten lassen und dies am Sonntag zuvor von der Kanzel abkündigen lassen. In Anwesenheit eines Pfarrers soll eine Vigil mit Seelamt, Hochamt gesungen oder sonst eine gesprochene Messe mit Antiphen Collecten gefeiert werden. Gedacht werden soll an Ehemann Gabriel Kellner (Kellners), Sohn Magister Georg Kellner (Georgen Kellners), der ebenfalls hier Propst gewesen ist, Tochter Lucretia Peisser (Peisserin) aus München, Schwager Christoph Kellner (Christoff Kellners), der unverheiratet verstorben ist, Lorenz Kellner (Kellners), ehemals Bürger in Berching und Bruder von Gabriel Kellner, Ursula Khübl (Vrsula) Khüblin, Schwester [von Gabriel Kellner], Georg Kellner (Geörgen Kellners) ebenfalls hiesiger Propst, und seine Ehefrau Elena Saur Zöpf (Eelena Saur Zöpffin), Schwager und Schwägerin der Ausstellerin, Magister Hieronimus Kellner (Jeronimij Kellners) und seine Ehefrau Kunigunde (Kunigundt), Ahnherr und Ahnfrau [von Gabriel Kellner], Sebald Zwigel (Sebalt Zwigels), erster Ehemann der Ausstellerin, Kaspar Zwigel (Caspar Zwigels), dessen Bruder, Hans (Hannsen) und Elisabeth (Ehelisabeth), Sohn und Tochter der Ausstellerin aus erster Ehe, Lienhard Mochinger (Lienhardt Mochingers) aus Greding und seine Ehefrau Margarete (Margreta), Eltern der Ausstellerin, Lienhard (Lienhardt) und Georg Mochinger, Brüder der Ausstellerin, Konrad Mochinger (Cunradt Mochingers) aus Greding und dessen Ehefrau Anna, Ahnherr und Ahnfrau väterlicherseits der Ausstellerin, Jakob (Jacob) Hindermayr aus Greding und seine Ehefrau Walburga (Walburg), Ahnherr und Ahnfrau mütterlicherseits der Ausstellerin, Magister Jakob Weise (Jacob Weisen) aus Greding und seine Ehefrau Anna, die Eltern von Jobst Weise (Weysen), Schwiegersohn des Ausstellerin und Richter in Greding, und andere Verwandte, die öffentlich genannt werden sollen. Nach dem Gottesdienst sollen sie das Responsorium Libera me domine und am Grab das placebo mit Collecten und orationen feiern. Für das Seelamt erhält ein Pfarrer 50 Pfennig, ein Prediger 34, der Kaplan 25, der Schulmeister 16, der Jungmeister oder Cantor 12, der Messner 16. Die Kirche erhält für die Beleuchtung 50 Pfennig, ein Maß Wein und zwei Prott erhalten die heilling Pfleger. Den Rest von 24 Pfennigen soll an Arme für Brot verteilt werden. Die Ausstellerin hat Hans (Hannsen) Flattinger und Georg (Geörgen) Angerer, den jetzigen heilling Pflegern, das Hauptgut von 25 Gulden übergeben, aus dessen Zinsen Verzinsung die Kosten zu bestreiten sind. Sollte die Feiern eingestelt werden, ist das Hauptgut an die dann lebenden nächsten Verwandten der Ausstellerin auszukehren. Siegelung durch Johann Jakob Liesch (Johan Jacob Lieschen) von Hornaw. Urkundszeugen sind Lienhard (Lienhardten) Meinlis, ehemaliger Pfarrer, Johann (Johan) Widman, Prediger, Johann Liefen, Kaplan, Johann Jakob Liesch, Propst, Jobst Weise (Weisen), Richter und Kastner in Gerding, Georg Premolz und Michael Radig, Stadtschreiber und Vormünder der Tochter von Georg Kellner, und beide heilling Pfleger in Berching. Datierung: "Am Eerchtag Nach Conceptionis Mariae, den Neuntten Monatstag Decembris".