Bestätigung der Stiftung eines Seelgeräts. Konrad (Cunrat) von Wolfgering hat für sein, seiner Eltern und seiner Vorfahren Seelenheil ein halbes Pfund Pfennige Ewiggeld jährlich gestiftet aus den Einkünften des Gutes am Aygen, auf dem derzeit Friedrich (Fridreich) Weber sitzt. Das Geld soll am Martinstag bzw. eine Woche davor oder danach gezahlt und am Sonntag vorher abgekündigt werden. Des Abends soll eine Vigil gesungen, des Morgens eine Seelenmesse gesungen und mit zwei gesprochenen Messen soll des Seelen gedacht werden, zuerst dem Stifter Konrad, dann Jakob (Jacobin ) von Wolfgering, seinem Vater, und Diemut (Diemuten), seiner Mutter, Heinrich (Hainreichen) Hueber von Pebinheym, Elsbeth (Elsbeten), seiner Ehefrau, und allen Verstorbenen dieses Geschlechts. Die Kirchherren und ihre Nachfolger sollen jedem Kirchherrn oder seinem Vikar nach dem Gottesdienst von dem Geld 44 Pfennige geben, für die zwei gesprochenen Messen jedem Gesellen 20 Pfennige, dem Messner sechs Pfennige und Unserer Lieben Frau 30 Pfennige für Kerzen, die zur Vigil und zur morgendlichen Seelenmesse anzuzünden sind. Die Aussteller geloben getreuliche Einhaltung, die auch im Urbar (Vrbarpuch) vermerkt wird. Siegelung durch Hans Gresl, Kirchherr. Die Kirchpröpste haben zudem Herman, den Gundrichinger, um Siegelung gebeten. Siegelungszeugen sind Kristan an dem Knoglspühl, Artolf Hadmater und weitere ehrbare Leute. Datierung: "Des Suntags nach vnser lieben frawn tag als sy geborn ward".