Offener Brief über St. Stefans Anger. Hans Neger (Hannsen Negern) und Hans (Hannsen) Schmid, derzeit Pfleger des St. Stefans Gotteshauses zu Mindelheim (Mindelhain) haben dem Aussteller den Anger der Kirche zu Kungotsried, oberhalb der Mühle gelegen, genannt des Tanhusers Anger, der etwa sechs Tagwerke groß ist, das der Aussteller bisher bereits genutzt hat, nunmehr nach Erblehnsrecht nutzt und das Recht daran daran verkaufen darf, doch nur an Leute, die den Pflegern genehm sind und die nachgenannte Gült entrichten werden. Der Aussteller und seine Erber dürfen den Anger ohne Zustimmung der Vorsteher nicht teilen oder verändern, sondern erhalten und den Pflegern zu Mindelheim gegenüber verantworten. Es sind auf St. Martinstag vier Pfund und fünf Schilling Heller guter und gemeiner Stadtwährung zu Mindelheim zu entrichten. Wenn ein Jahr nicht bezahlt wird, fällt der Anger wieder an die Kirche und ihre Pfleger, so daß damit wie mit anderen Kirchengütern verfahren werden kann. Peter Müller hat Jakob Schwartz (Schwartzen) und Otmar (Otmarn) Bronner, beide Bürger von Mindelheim, um Siegelung gebeten. Datierung: "Dornstag vor Sant Otmarstag".