Kaufbrief. Heute ist in der Stadtgerichtssitzung Philipp de Vedt (Philip de Vehdt), hiesiger Bürger und Tuchbereiter, erschienen und hat um Eintragung des heute errichteten Kaufbriefs mit Stadtgerichtssiegel über die Behausung und Hofstelle in der Pfarrei St. Lorenz vor dem Frauentor, folgenden Inhalts gebeten: Bartholomäus (Bartholme) Pomer, des Geheimen und Inneren [Rats] oberster Baumeister und Hieronymus Holzschuher (Holzschuer), des Kleinen Rats gemeiner Stadtbaumeister, sind heute vor dem Stadtgericht erschienen und haben, dass der Rat die Behausung und Hofstelle in der Pfarrei St. Lorenz vor dem Frauentor gen Osten samt sieben darin befindlichen Tuchpressen an Philipp (Philips) de Vedt verkauft haben gemäß hiesiger Stadt [Rechts-] Reformation und Gewohnheit für 3.000 Gulden in guter grober gängiger Reichsmünze. Statt der ersten 200 Gulden sollen Philipp (Philips) de Vedt und seine Erben ewig jährlich an zwei Terminen je 10 Gulden an den Zinsmeister des Rates zahlen. Die weiteren 2.800 Gulden soll de Vedt in vier Jahren jeweils zum Lorenztag in Raten von 700 Gulden zahlen, aber ohne Zinsen. Die beiden Ratsherren erkären, dass nach vollständiger Bezahlung der Rat und die Stadt auf alle Rechte an der Behausung, der Hofstelle und den Pressen verzichten werden und dass der Besitz auf de Vedt übertragen worden sei. De Vedt hat das angenommen und die Kaufpreiszahlung versprochen. Diesen Brief haben die Vertragsparteien gerichtlich bezeugen und in das Buch, literarum genannt, unter Nummer 92 einschreiben lassen. Hierauf ist ihnen die erbetene Urkunde ausgestellt worden. Siegelung mit dem Stadtgerichtssiegel.