Philipp Rudolf (Phillip Rudolph), Graf zu Liechtenstein (Liechtenstain), Freiherr zu Kastelkorn (Kastelkhorn), Herr der Herrschaft Schenna, Tschenngelspurg und Runkelstein (Rungglstain), Landhofmeister im Elsass (in Elsasß), Mundschenk Erzherzog Maximilians von Österreich (Össterreich) erklärt für sich und seine Brüder [Johann Christoph, Konstantin und Christoph Paul], Grafen von Liechtenstein, dem Aussteller auf sein Bitten hin nach dem Landrecht der fürstlichen Grafschaft Tirol (Tyrol) folgendes zu ewigem Erb- und Baumannsrecht gemäß dem nachfolgenden Lehensbrief verliehen hat: Inseriert: 1608 Januar 15, [Bozen] Philipp Rudolf (Phillip Rudolp), Graf zu Liechtenstein usw. Der Aussteller bekennt für sich und seine Brüder als Grundherren über das nachfolgende Baurecht, dass sie Hans Mürdinger das ewige Erb- und Baurecht an der halben Behausung in der Wanngergasssen in der Stadt Bozen. Das Grundstück grenzt im Osten an den Amtsgarten des Kaisers und Fürsten von Österreich [Rudolf II.], im Süden an die halbe Behausung, die Christoph (Cristopf) Presel, Pinter, innehat, im Westen an die gemeine Stadtstraße und im Norden an das kaiserliche und fürstliche Liferhaus. Die halbe Behausung muss jederzeit in gutem Bauzustand erhalten werden und darf ohne Erlaubnis der Grafen von Liechtenstein nicht veräußert werden. Üben diese ihr Vorkaufsrecht aus, zahlen sie ungefähr ein Pfund Perner weniger als andere Interessenten. Es besteht ein Monat Bedenkzeit. Hans Mürdinger hat jährlich am Martinstag an den gräflich liechtensteinschen Amtmann in Bozen einen Gulden und 18 Kreuzer in guter Tiroler Landeswährung als Grund- und Herrenzins zu zahlen. Siegelung durch den Aussteller. Fortsetzung der Urkunde des Ausstellers Hans Mürdinger: Der Aussteller gelobt die Einhaltung aller Bestimmungen des obigen Reversbriefes gemäß Tiroler Landrecht. Siegelung durch den Aussteller.