In die heutige Gerichtssitzung kam Hans Weiß (Hanns Weyß) von Kempfennhaus[e]n als Bevollmächtigter von Hans (Hanns) von Pfadendarf, Pfleger zu Egnnhofen, und hat erklärt, dass dieser an Georg (Jörg) Schrennckhamer, Rat und Bürger in München (Mynchen), drei eigene Hufen in Leutstetten (Leitstetn) im Gerichtsbezirk Starnberg. Darüber ist ein Brief ausgestellt von Sand Partholomens tag 1508. [Hans Weiß] wollte Schrenckhainer oder seinem Anwalt die drei Hufen übergeben, wie es in der Grafschaft und in den Schrannen von Starnberg Recht ist. Das Buch besagt, dass der Verkäufer von Eigentum oder Lehen die Gewere übergeben soll. Ein anderer Artikel wird verlesen, dass die Gewere bei Verkauf von Eigentum im Lande binnen Jahr und Tag übergehen soll und außer Landes binnen zwei [Jahren]. Darauf hat Lienhard (Lenhart) Hannfstingl, Redner, wohnhaft in Neufahrn (Newfarn), ebenfalls Bevollmächtigter Jörg Schrenckhamers, und erklärte, dass er den verlesenen besiegelten Gewaltbrief des Hans Weiß (Weyßn) anerkenne und die Gewere übernehme. Daraufhin ließ der Aussteller Fronboten drei Stunden mit lauter Stimme ausrufen, ob jemand Einwendungen gegen den Kauf erhebe. Niemand kam. Darauf ging Hans Weiß in die Schranken und verzichtete auf die drei Hufen mit der Hand am Gerichtsstab. Daraufhin überantwortete der Aussteller dem Jörg Schrennckhamer das Grundstück, um damit zu tun und zu lassen, was er will. Darüber begehrte der Anwalt Schrennckhamers einen Brief, den der Aussteller ihm von Gerichts wegen gab. Gesiegelt mit dem eigenen Siegel des Ausstellers. Datierung: "Mitwoch vor Sand Symon vnd Judas tag, der heiligen zwaier zwelffpotn".