Aufseß, Hans von und zu
1801-1872
Biografische Angaben
• Geburtsjahr abweichend: 1802, Gründer und vom 18. August / 16. September 1852 bis 17. August 1862, Erster Vorstand des Germanischen Nationalmuseum, danach bis zum Tode Ehrenvorstand und Mitglied des Verwaltungsausschusses. Zuvor, 1817-22, Studium der Rechte in Erlangen, 1822-24 Tätigkeit als Rechtspraktikant an den bayerischen Landgerichten Gräfenberg und Bayreuth. Ab 1824-52 (mit Unterbrechung 1832/34) als Privatgelehrter auf Schloß Aufseß. 1845 Promotion zum Dr. jur. in Erlangen, 1859 Ehrendoktorwürde der phil. Fakultät der Universität Leipzig. Seit 1833-52 weitgehend mit der Agitation für die Gründung eines deutschen Nationalmuseums beschäftigt, nachdem er am 15. September 1830 durch König Ludwig I. von Bayern zur Gründung eines vaterländischen Museums aufgefordert worden war. 1832-34 vorübergehend in Nürnberg, Aufstellung seiner Sammlung im Scheurl-Haus in der Burgstraße. 1833 Initiator und Mitbegründer der Gesellschaft zur Erhaltung der Denkmäler älterer deutscher Geschichte, Literatur und Kunst. 1846 Sendschreiben an die erste allgemeine Versammlung deutscher Rechtsgelehrter, Geschichts- und Sprachforscher zu Frankfurt am Main. 1850 endgültige Übersiedlung nach Nürnberg und Aufstellung der Sammlungen im Pilatushaus und Tiergärtnertorturm. In der Folgezeit verschiedene Denkschriften und öffentliche Aufrufe zur Gründung, nach der auf der Versammlung deutscher Geschichts- und Altertumsforscher in Dresden am 17. August 1852 erfolgten Gründung des Museums. 15. Juni 1853 Eröffnung des Museums, 1857/58 Übersiedlung in die Kartause in Nürnberg. 1853 Übergabe der eigenen Sammlung an das Museum als Leihgabe, zunächst für 10 Jahre, 1863/64 Verkauf an das Germanischen Nationalmuseum für 120. 000 Gulden. 17. August 1862 Rücktritt als Erster Vorstand des Museums und Übersiedlung nach Kreßborn am Bodensee. 1869 Auseinandersetzungen mit seinem Nachfolger August von Essenwein über die Aufgabe des Generalrepertoriums und 1871 über die Frage, ob das Museum eine Reichsanstalt werden solle. Verstarb auf der Rückreise von der Gründungsfeier der Universität Straßburg

• Beziehungen zu Personen: Beeg, Johann Caspar (Schwiegersohn), Aufseß von, Familie
• Beziehungen zu Organisationen: Germanisches Nationalmuseum (Begründer und erster Direktor), Gesellschaft für Erhaltung der Denkmäler Älterer Deutscher Geschichte, Literatur und Kunst (Begründer, 1833)
Geburtsdaten
1801-09-07
Todesdaten
Literatur
• Das Germanische Nationalmuseum Nürnberg 1852-1977, Beiträge zu seiner Geschichte, Im Auftrag des Museums herausgegeben von Bernward Deneke und Rainer Kahsnitz
• Dietrich Hakelberg: Adliges Herkommen und bürgerliche Nationalgeschichte. Hans von Aufseß und die Vorgeschichte des Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. In: Heinrich Beck, Dieter Geuenich, Heiko Steuer, Dietrich Hakelberg (Hrsg.): Zur Geschichte der Gleichung „germanisch – deutsch“. Sprache und Namen, Geschichte und Institutionen (= Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band 34). Berlin/New York 2004, S. 523–576 (doi:10.1515/9783110910964.523)
Archivalien (öffentlich)
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Andere Namen
Aufseß, Hans Philipp Werner von und zu ― Aufseß, Hans Philipp Werner von ― Aufseß, Hans von ― Aufseß, Hanns von und zu ― Aufsess, H. von und zu ― Aufsess, Hans von ― Aufsess, Hans von und zu ― Aufsess, H., Freih. v. u. z. ― Aufsess, H. v. u. z. ― Aufsess, Hans, Freiher von und zu ― Aufsess, Hans, Freiherr von und zu ― Aufsess, Hans, Frhr von u. zu ― H. v. A.
Namensansetzung von
Deutsche Nationalbibliothek
Aufseß, Hans von und zu, 1801-1872, Historiker, Jurist