Nürnberg, Collegium Pharmaceuticum
Signatur
WK-NCP
Umfang
03,70 lfd. Meter
Gesamtlaufzeit
1529-1961
Bestandsbildnerin / Bestandsbildner
Inhalt
Repertorien und Verzeichnisse, Urkunden, Bände (Ordnungen und Verordnungen, Inventarien etc.), Akten (Organisation und interne Angelegenheiten, Specialia), Rechnungen und Belege, Druckschriften, Siegelstempel und Varia (darunter mit Signatur WK-NPB 076: Fotoalbum Nürnberger Apotheken und WK-NPB 077 Fotoalbum: Die Apotheke im Germanischen Museum ("1961 bis hierher") . Nachgereichte Archivalien: ab WK-NPB 078. Auch ein Karton unverzeichneter Bücher aus der Bibliothek des Collegium Pharmaceuticum, 21 Bände, 17.-20. Jh. Dieser auf Anfrage einsehbar.
Hauptserien public
| 1 Verzeichnisse
| 2 Aktenbände des Vereins
| 3 Regeln, Beschlüsse, Protokolle
Geschichte
Der Überlieferung nach schlossen sich im Jahre 1632 die Nürnberger Apotheker unter dem Namen "Collegium Pharmaceuticum Norimbergense" zu einer Interessengemeinschaft zusammen, dessen Parallele im Zusammenschluss der Nürnberger Ärzte zum "Collegium Medicum" gesehen wird. Doch scheint zu dieser Vereinigung ein wesentlicher Unterschied zu bestehen, da das Collegium Medicum eine behördenmäßige Organisation erfuhr, was im besonderen darin dokumentiert wird, dass es Kontrollfunktionen im Sinne einer Gesundheitspolizei wahrnahm, so etwa auch eine Kontrolle über die Nürnberger Apotheken ausübte.

Der Zusammenschluss der Nürnberger Apotheker ist vielmehr mit dem korporativen Zusammenschluss der Nürnberger Handwerke zu vergleichen. Dies geht auch aus der Tatsache hervor, dass man seit Januar 1648 ein "Aktenbuch" anlegte, welches Abschriften und Extrakte aller für die Organisation und die Rechte der Nürnberger Apotheker wichtigen Ordnungen und Verordnungen, Korrespondenzen und Protokolle enthält (Archiv Nr. 5/6). Vorgebunden sind Pergamentblätter mit den in Deckfarben ausführten Wappen der Apotheker. Die Parallele dazu sind die z.T. kostbar ausgestatteten Handwerksbücher. Auch ein Kästlein sollte für dieses Buch angefertigt werden, was wiederum der üblichen Handwerkslade entspricht.

Das Collegium Pharmaceuticum setzte sich seit [...] im Nürnberger Apotheken-Verein fort, der heute Eigentümer des Archivs ist.

Das Archiv wurde anlässlich der 200-Jahrfeier des Collegium Pharmaceuticum im Jahre 1792 von dem bekannten Nürnberger Historiker Johann Ferdinand Roth geordnet und darüber ein Repertorium angelegt (Archiv Nr. III). Roth nahm eine systematische Ordnung vor: "Akten, Gebundene Manuskripte, Gedruckte Schriften, Portraite." Bei den Akten bildete Roth Gruppen nach Personalprinzip (Memoriale an den Rat, Ratsverlässe in Abschrift, Protokolle des Coll. Pharm., Rechtshofratsconclusa usw. Invitationes des Coll.Pharm.), doch auch nach Sachbetreffen (z.B. "Verschiedene Casus"). Offensichtlich hat Roth hierbei eine alte Registraturverordnung übernommen. Die Akten wurden gleichzeitig in Bände gebunden. Im Repertorium sind die Produkte der Akten im einzelnen in Form von Rennern aufgezählt. Gleichzeitig wurde damals ein Archiv-Schrank angefertigt, in welchem das Archiv noch heute untergebracht ist. Bei der Neuordnung, bei der es vor allem darum ging, die seit 1792 erwachsenen Akten und Vorgänge und die wenigen von Roth seinerzeit übersehenen Archivalien zu erfassen, wurde der von Roth geordnete Teil in seinem Zustand belassen, soweit er die Akten betrifft. Im übrigen wurden sie am Anfang der Abteilung Akten in das neue System eingebaut (Nr. 19-24). Die Abteilung "Bände" enthält einzelne von Roth bereits erfasst Stücke. An diese Abteilung wurden auch die bei Roth unter Druckschriften geführten gedruckten Ordnungen und Verordnungen angereiht, da sie als Handbücher des Coll. Pharm. zu gelten haben.

Im Jahre 1933 hat Apotheker [Ludwig] Brunner ein summarisches Verzeichnis angelegt (Achiv Nr. II). Doch genügt dieses nicht für eine ungehinderte wissenschaftliche Benützung und Auswertung des Archivs.

Okt. 1961 Dr. L. Veit
Maßgebliche Findmittel
Bandrepertorium und Datenbank (> 100 Einheiten)
Literatur
• Johann Ferdinand Roth (1792) Versuch einer Geschichte des Apothekenwesens in der freyen Reichsstadt Nürnberg. Dem Hochverehrlichen Medizinischen Collegium bey der Feyer seiner zweyhundertjährigen Existenz zur öffentlichen Bezeugung der glückwünschendsten Theilnehmung gewidmet von den sämmtlichen Mitgliedern des Nürnbergischen Collegii Pharmaceutici. Den 30sten May 1792. Nürnberg.
• Christiane Engel (2016) Die Apothekengeschichte Nürnbergs im 19. und 20. Jahrhundert bis zur Niederlassungsfreiheit, mit einem Geleitwort von Christoph Friedrich. Quellen und Studien zur Geschichte der Pharmazie, Band 106.
Ergänzende Bestände
Überlieferungsreste auch im Stadtarchiv Nürnberg unter E 6/108.
Bemerkungen (öffentlich)
Depositum
Nürnberg, Collegium Pharmaceuticum (WK-NCP)