Wolkenstein-Rodenegg, von
Signatur
FM-WLK
Umfang
77,70 lfd. Meter
Gesamtlaufzeit
1328-1800
Bestandsbildnerin / Bestandsbildner
Inhalt
Das Germanische Nationalmuseum erwarb die umfangreiche, das späte Mittelalter und die frühe Neuzeit umspannende Überlieferung der Südtiroler Adelsfamilie von Wolkenstein-Rodenegg im Jahr 1875 bei dem Bozener Antiquar Alois Überbacher. Es handelt sich nicht um den einzigen Archivbestand zur Geschichte der weitläufigen Familie (vgl. Pfeifer / Andermann 2009, siehe unten), doch zweifellos um einen sehr gehaltvollen. Die Unterlagen eröffnen über ein halbes Jahrtausend hinweg Einblicke in die Wirtschafts-, Herrschafts- und Kulturgeschichte einer wichtigen Transitregion am Südrand des deutschen Sprachgebiets. Der Bestand ist u.a. eine wichtige Quelle für die Biographie des Minnesängers Oswald von Wolkenstein (†1445), des wohl bekanntesten Familienmitglieds (vgl. Schwob 1999-2013, siehe unten). Einem umfangreichen Aktenbestand steht eine große Zahl separierter Urkunden voran (allerdings finden sich in den Aktenfaszikeln noch weitere Urkunden). In Stichworten lässt sich der hauptsächliche Inhalt des Bestandes so charakterisieren: Lehen, Schulden, Quittungen, Handel, Kirchwesen, Familienangelegenheiten und Familienmitglieder, Gerichtswesen, Kriegswesen, Verzeichnisse, Verträge, Verschiedenes, Brixen, Sonnenburger und Wolkensteiner Streit mit Cusanus, Kundschaften, Steuern und Geldangelegenheiten, Ehrungen und Ernennungen, Verordnungen, Kaiser, Bruneck, Inventare, Urbare, Rechnungen, Korrespondenzen, Politik (Tagungsbriefe), Lienz, Bestallungen, Vollmachten, Instruktionen, andere Familien und Ortschaften, Handwerk und Landwirtschaft, Pflegschaften. Zu dem Bestand und den bisherigen Bemühungen um seine Erschließung vgl. Andrian-Werburg 2009 (siehe unten). Der dort beschriebene Sachstand ist derzeit (Mitte 2024) im Wesentlichen noch aktuell.
Hauptserien public
| Wolkenstein: Urkunden
| Wolkenstein: Akten
| Wolkenstein: Unerschlossene Akten
Maßgebliche Findmittel
Die vorgelagerten Urkundenserien sind in einer Regestenkartei verzeichnet, ein unfertiges Findbuch in MS Word (290 S.) erschließt etwa die erste Hälfte der Akten. Beide Findmittel wurden in diese Datenbank übertragen. Die zweite Hälfte der Akten konnte bislang nicht erschlossen werden und ist deswegen - außerdem auch wegen seines konservatorischen Zustands - bislang (Mitte 2020) nur sehr eingeschränkt benutzbar.
Literatur
• Gustav Pfeifer / Kurt Andermann [Hrsg.] (2009) Die Wolkensteiner. Facetten des Tiroler Adels in Spätmittelalter und Neuzeit, Innsbruck
• Anton Schwob [Hrsg.] (1999-2013) Die Lebenszeugnisse Oswalds von Wolkenstein. Wien u. a.
• Irmtraud Freifrau von Andrian-Werburg (2009) Das Archiv der Familie Wolkenstein-Rodenegg. Ein Werkstattbericht. In: Pfeifer / Andermann (wie oben): S. 395-400
Wolkenstein-Rodenegg, von (FM-WLK)