Reif / Schilling
Signatur
FM-RFS
Umfang
00,50 lfd. Meter
Gesamtlaufzeit
1885-1990
Inhalt
60 Fotos von Familienangehörigen (2 davon mit Rahmen), 1 Foto der Bediensteten und Angestellten der Villa Reifeneck in Nürnberg, 1 Fotoalbum der Familie (206 Aufnahmen u. a. von Reisen), 1 Glasnegativ, 1 Postkarte, 1 Kontobuch von Clara Schilling, 1 Kassenbuch Brauhaus, Bau- und Finanzierungsunterlagen zu einer Frauenklinik von Heinrich Baumgärtner.
Hauptserien public
| Familienfotografien Reif / Schilling
| Villa Reifeneck und Lorlebergplatz Erlangen
| Geschäftsunterlagen Reif / Schilling
Geschichte
Das Historische Archiv verwahrt größtenteils den fotografischen Teilnachlass der Nürnberger Unternehmer- und Arztfamilie Reif / Schilling. Johann Georg Reif kaufte um 1820 die G. N. Kurz'sche Brauerei in Nürnberg und benannte diese nach seinem Familiennamen. Die vier Kinder, die er zusammen mit seiner Frau Katharina Maria bekam, stiegen allesamt in das väterliche Geschäft ein. Der älteste Sohn, Jean, übernahm zusammen mit seinem Bruder Zacharias (†1903) das Stammhaus in Nürnberg. Georg und Peter leiteten die 1872 zugekaufte ehemalige Brauerei Wolfsschlucht in Erlangen. Gemeinsam schufen sie ein kleines Brauerei-Imperium. Nach dem Tod des Vaters heiratete Zacharias Reif die aus Nürnberg stammende Emilie Gebhardt und sie bekamen die Kinder Elise Emilie, Clara Emilie, Heinrich, Clara und Elisabeth. Bis 1897 lebte die Familie im mittelalterlichen Stadtkern gleich neben der Brauerei. Anschliessend bezogen sie die "Villa Reifeneck", ein neuerrichtetes Anwesen in der Äußeren Ziegelgasse. Die Familie hatte zahlreiche enge Kontakte u. a. zum Bayerischen Königshaus und dem Jugendstilkünstler Peter Behrens. 1902 heiratete Clara, die älteste Tochter von Zacharias und Emilie Reif, den aus Nürnberg stammenden Arzt Theodor Schilling. Das junge Ehepaar lebte zunächst in einer Mietwohnung in Erlangen. 1905 erfolgte der Umzug zu Claras seit 1903 verwitweten Mutter nach Nürnberg. Jean Reif führte die Brauerei weiter. Im Zweiten Weltkrieg wurden die von der Familie ehemals errichteten Häuser weitgehend zerstört.

Das GNM kaufte den Teilnachlass der Familie Reif / Schilling im Februar 2017 im Zuge der Ausstellungsvorbereitungen für "Peter Behrens. Das Nürnberger Intermezzo" beim Auktionshaus Franke in Nürnberg an. Nach Ausstellungsende wurde der Nachlass vom Historischen Archiv übernommen. Die Unterlagen, überwiegend fotografisches Material, waren in einem guten Zustand. Sie kamen Mitte 2018 in die Entwesung und wurden anschliessend verzeichnet und archivgerecht verpackt.
Maßgebliche Findmittel
Datenbank
Literatur
• Petra Krutisch (Hrsg.), mit einem Beitrag von Silvia Glaser: Peter Behrens, das Nürnberger Intermezzo. Nürnberg, Verlag des Germanischen Nationalmuseums, 2017
Reif / Schilling (FM-RFS)