Forschungsstelle Deutscher Bauernhof
Signatur
WK-FDB
Umfang
02,00 Laufmeter (ca.)
Gesamtlaufzeit
1943-1944
Bestandsbildnerin / Bestandsbildner
Inhalt
Zeichnungen, Pläne und Risse von ländlichen Häusern, Möbeln und Hausrat (darunter auch von Museumsstücken) aus diversen Regionen des ehemaligen deutschen Reichsgebiets, Österreich und Norditalien. Ursprünglich 1 Rolle, 5 Mappen und 2 Umzugskartons.
Hauptserien public
Geschichte
Der Bestand »Forschungsstelle Deutscher Bauernhof« entstammt einer ethnographischen Initiative der NS-Zeit.
Architekt und Volkskundler Erich Kulke (1908-1997) war seit 1936 im Stabsamt des Reichsbauernführers für Bau- und Siedlungsfragen zuständig. Im Anschluss an die Gründung der »Reichsarbeitsgemeinschaft für deutsche Volkskunde« unter NS-Chefideologen Alfred Rosenberg wurde Kulke mit der Leitung der »Mittelstelle für deutsche Bauernhausforschung« (auch »Forschungsstelle Deutscher Bauernhof«) beauftragt. Deren Aufgabe formulierte er im März 1938 als Untersuchung von Fragen der Hofgestaltung und des Hausbaues, die »für die Erkenntnis einer rassengeschichtlichen und rassenbedingten Volkskunde von Wert sind« (zitiert nach Selheim 2015: S. 263, siehe Literaturangaben unten).
Die aus der Intitiative der Mittelstelle/Forschungsstelle hervorgegangene Bauernhausdokumentation ist inzwischen über eine Vielzahl von Archiven verstreut.
Der im Historischen Archiv des Germanischen Nationalmuseums verwahrte Teilbestand umfasst primär Produkte aus einer Anweisung an verschiedene Meisterschulen für Handwerk und Künste, für die Forschungsstelle eine Dokumentation des ländlichen Wohnens und Wirtschaftens anzulegen, angeblich als Anregung für den Bau von Bauernhausmodellen. Die vorliegenden Pläne und Zeichnungen gelangten in der Nachkriegszeit an das Museum. Anfang der 1960er Jahre entstanden dort auf Initiative des damaligen Leiters der volkskundlichen Sammlungen, Erich Meyer-Heisig (1907-1964), rund 50 Bauernhausmodelle zur Visualisierung einstiger Wohnverhältnisse. Meyer-Heysigs Nachfolger Bernward Deneke (1928-2018) stellte die Weiterführung dieses Projektes ein.
Architekt und Volkskundler Erich Kulke (1908-1997) war seit 1936 im Stabsamt des Reichsbauernführers für Bau- und Siedlungsfragen zuständig. Im Anschluss an die Gründung der »Reichsarbeitsgemeinschaft für deutsche Volkskunde« unter NS-Chefideologen Alfred Rosenberg wurde Kulke mit der Leitung der »Mittelstelle für deutsche Bauernhausforschung« (auch »Forschungsstelle Deutscher Bauernhof«) beauftragt. Deren Aufgabe formulierte er im März 1938 als Untersuchung von Fragen der Hofgestaltung und des Hausbaues, die »für die Erkenntnis einer rassengeschichtlichen und rassenbedingten Volkskunde von Wert sind« (zitiert nach Selheim 2015: S. 263, siehe Literaturangaben unten).
Die aus der Intitiative der Mittelstelle/Forschungsstelle hervorgegangene Bauernhausdokumentation ist inzwischen über eine Vielzahl von Archiven verstreut.
Der im Historischen Archiv des Germanischen Nationalmuseums verwahrte Teilbestand umfasst primär Produkte aus einer Anweisung an verschiedene Meisterschulen für Handwerk und Künste, für die Forschungsstelle eine Dokumentation des ländlichen Wohnens und Wirtschaftens anzulegen, angeblich als Anregung für den Bau von Bauernhausmodellen. Die vorliegenden Pläne und Zeichnungen gelangten in der Nachkriegszeit an das Museum. Anfang der 1960er Jahre entstanden dort auf Initiative des damaligen Leiters der volkskundlichen Sammlungen, Erich Meyer-Heisig (1907-1964), rund 50 Bauernhausmodelle zur Visualisierung einstiger Wohnverhältnisse. Meyer-Heysigs Nachfolger Bernward Deneke (1928-2018) stellte die Weiterführung dieses Projektes ein.
Literatur
• Selheim, Claudia (2015) Erich Kulke (1908–1997): Wandervogel, Volkskundler, Siedlungsplaner und VJL-Vorsitzender. In: Eckart Conze, Susanne Rappe-Weber (Hrsg.): Ludwigstein: Annäherungen an die Geschichte der Burg (Göttingen, V & R Unipress): S. 253-272.
• Freckmann, Klaus (1982) Hausforschung im Dritten Reich. In: Zeitschrift für Volkskunde, 78. Jahrgang: S. 169-186.
• Freckmann, Klaus (1985) Zur Foto- und Plandokumentation in der Hausforschung der 30er und 40er Jahre. In: Zeitschrift für Volkskunde, 81 Jahrgang: S. 40–50.
• Selheim, Claudia (2019) Dr. Bernward Deneke 1928-2018. In: Zeitschrift für Volkskunde (115,2): S. 276-279, 368.
• Freckmann, Klaus (1982) Hausforschung im Dritten Reich. In: Zeitschrift für Volkskunde, 78. Jahrgang: S. 169-186.
• Freckmann, Klaus (1985) Zur Foto- und Plandokumentation in der Hausforschung der 30er und 40er Jahre. In: Zeitschrift für Volkskunde, 81 Jahrgang: S. 40–50.
• Selheim, Claudia (2019) Dr. Bernward Deneke 1928-2018. In: Zeitschrift für Volkskunde (115,2): S. 276-279, 368.
Ergänzende Bestände
• Fotosammlung des Niedersächsischen Landesamts für Denkmalpflege
• Institut für Volkskunde der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
• Auch Nachlass Karl Rumpf, Hessisches Staatsarchiv Marburg
• Auch Nachlass Rudolf Stibill, Forschungsinstitut Brenner-Archiv, Universität Innsbruck
• Auch Nachlass Max Kislinger, Österreichische Nationalbibliothek
• Auch Nachlass Joseph Schlippe, Stadtarchiv Freiburg
Bemerkungen (öffentlich)
Der Bestand wird gegenwärtig bearbeitet und ist bis zum Abschluss der Bearbeitung nicht benutzbar.
Verwahrende Institution
Forschungsstelle Deutscher Bauernhof (WK-FDB)