Deutsches Glockenarchiv
Signatur
KM-DGA
Gesamtlaufzeit
1940-1985
Inhalt
Im Jahr 1940 beschloss das Deutsche Reich, zur Sicherstellung seiner Buntmetallversorgung im Zweiten Weltkrieg den überwiegenden Teil der Bronzeglocken aus Kirchen und anderen Gebäuden einzuziehen. Betroffen waren die Glocken im damaligen Reichsgebiet und in einigen besetzten Gebieten. Die vorhandenen Glocken wurden in verschiedene Wertkategorien eingeteilt, deren niedrigste, A, etwa drei Viertel der Gesamtzahl umfasste. Diese Glocken wurden 1940/41 von ihren Türmen genommen und meist ohne weitere Dokumentation verhüttet. Die Glocken der historisch und künstlerisch wertvolleren Kategorien B und C - zusammen etwa ein Fünftel des Bestandes - zog man erst zwei Jahre später ein und führte sie auf Sammelplätzen zusammen.
Der größte dieser Sammelplätze befand sich im Hamburger Hafen. Da die B- und C-Glocken vorläufig vom Einschmelzen zurückgestellt waren, hatten Denkmalpfleger genügend Zeit, um viele von ihnen zu fotografieren und zu beschreiben. Auf diese Weise entstand eine umfangreiche Kartei, die von großem Wert für die glockenkundliche Forschung in allen ihren Facetten ist: Das Material eröffnet vielfältige Einblicke in die Kunst-, Handwerks-, Musik-, Wirtschafts-, Frömmigkeits- und Lokalgeschichte. Auf dieser Kartei fußte auch die breit angelegte Veröffentlichungsreihe des Deutschen Glockenatlas, von dem freilich nur vier Bände zum Druck gelangt sind (1959-1985). Zur Vorbereitung der Bände wurden weitere Glocken erfasst, die während des Krieges nicht dokumentiert worden waren. Die dabei entstandenen Unterlagen wurden ebenfalls dem Deutschen Glockenarchiv einverleibt.
Als die Stadt Hamburg Mitte der 1960er Jahre die Einrichtung nicht weiter unterhalten wollte, wurde das Archivgut ins Germanische Nationalmuseum abgegeben. Es besteht im Kern aus Unterlagen zu ca. 16 000 im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmten Glocken (ca. 30.000 Karteikarten, 13.000 Fotonegative, Abklatsche etc.). Daneben liegt einiges Aktenmaterial vor. Glocken-Abgaben während des Ersten Weltkriegs sind im Deutschen Glockenarchiv nicht dokumentiert. Das Material ist im Wesentlichen nach einem gestaffelten geographischen Ordnungssystem - entsprechend den in den 1940er Jahren verwendeten Leitzahlen - geordnet. Den besten Überblick über Geschichte und Inhalt des Bestandes bietet Ludwig Veit (siehe unten).
Der größte dieser Sammelplätze befand sich im Hamburger Hafen. Da die B- und C-Glocken vorläufig vom Einschmelzen zurückgestellt waren, hatten Denkmalpfleger genügend Zeit, um viele von ihnen zu fotografieren und zu beschreiben. Auf diese Weise entstand eine umfangreiche Kartei, die von großem Wert für die glockenkundliche Forschung in allen ihren Facetten ist: Das Material eröffnet vielfältige Einblicke in die Kunst-, Handwerks-, Musik-, Wirtschafts-, Frömmigkeits- und Lokalgeschichte. Auf dieser Kartei fußte auch die breit angelegte Veröffentlichungsreihe des Deutschen Glockenatlas, von dem freilich nur vier Bände zum Druck gelangt sind (1959-1985). Zur Vorbereitung der Bände wurden weitere Glocken erfasst, die während des Krieges nicht dokumentiert worden waren. Die dabei entstandenen Unterlagen wurden ebenfalls dem Deutschen Glockenarchiv einverleibt.
Als die Stadt Hamburg Mitte der 1960er Jahre die Einrichtung nicht weiter unterhalten wollte, wurde das Archivgut ins Germanische Nationalmuseum abgegeben. Es besteht im Kern aus Unterlagen zu ca. 16 000 im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmten Glocken (ca. 30.000 Karteikarten, 13.000 Fotonegative, Abklatsche etc.). Daneben liegt einiges Aktenmaterial vor. Glocken-Abgaben während des Ersten Weltkriegs sind im Deutschen Glockenarchiv nicht dokumentiert. Das Material ist im Wesentlichen nach einem gestaffelten geographischen Ordnungssystem - entsprechend den in den 1940er Jahren verwendeten Leitzahlen - geordnet. Den besten Überblick über Geschichte und Inhalt des Bestandes bietet Ludwig Veit (siehe unten).
Maßgebliche Findmittel
Detaillierte Aufstellung des Inhalts im Aufsatz von Ludwig Veit (siehen Literaturhinweis unten)
Literatur
• Ludwig Veit (1986) Das Deutsche Glockenarchiv im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg 1965-1985, in: Tilmann Breuer (Hrsg.), Lusus campanularum. Beiträge zur Glockenkunde, Sigrid Thurm zum 80. Geburtstag (Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, 30): 91-98
• Deutscher Glockenatlas [bearb. von Sigrid Thurm]. Begründet von Günther Grundmann. Fortgeführt von Franz Dambeck. Hrsg. von Bernhard Bischoff u. Tilmann Breuer: 1. Württemberg und Hohenzollern (1959), 2. Bayerisch-Schwaben (1967), 3. Mittelfranken (1973), 4. Baden (1985)
• Deutscher Glockenatlas [bearb. von Sigrid Thurm]. Begründet von Günther Grundmann. Fortgeführt von Franz Dambeck. Hrsg. von Bernhard Bischoff u. Tilmann Breuer: 1. Württemberg und Hohenzollern (1959), 2. Bayerisch-Schwaben (1967), 3. Mittelfranken (1973), 4. Baden (1985)
Verwahrende Institution
Deutsches Glockenarchiv (KM-DGA)