Schultheiß Mathes vom Lichtenstein und die Schöffen der Stadt Bamberg geben Gerichtsbrief über folgende zwei Kaufobjekte: 1.) Dietrich Seybot, Eberhart Klieber, B zu Bamberg, und Cristein, des letzteren Tochter von seiner ersten ehelichen Wirtin Margret, leisten Verzicht und Gewährschaft nach Stadtrecht gegenüber ihrem "swoger" und Mitbürger Hanns Lemlein, ehelichen Wirtin Kathrein und ihren Erben, die ihnen die von ihrem Vater bzw. "sweher" Eneglmar Klieber und seiner †ehelichen Wirtin, ihrer Mutter bzw. "swiger", anerstorbenen zwei Drittel samt allen Rechten an dem größeren Haus, der Hofreit und "kemnatten" abgekauft und bezahlt haben, Grenzen und Angrenzer: an der Schutte, der Lugbanck gegenüber liegend, rechter Hand, wenn man hinaufgeht, die eine Seite, vorne am Eck und zur Gasse die andere, an Lewpolt Muntzers Haus, das vormals davon geteilt wurde und hinten an Gerhart Zollners, B zu Nurmberg, Behausung. Verkäufer versichert den Käufern, die ein Drittel schon besitzen, daß ihre zwei Drittel Eigen von Zinsen und Gülten unbelastet sind und versprechen, daß Chunzlein, Seybots Sohn von seiner ersten ehelichen Wirtin Anna, dem Verkauf zustimmen und Verzicht leisten wird, sobald er zu seinen Tagen gekommen ist. 2.) Lewpolt Müntzer und seine eheliche Wirtin Margret leisten mit gesamter Hand ebenfalls Verzicht und Gewährschaft nach Stadtrecht gegenüber gen. Hanns Lemlein, der ihnen das kleinere Haus und die Hofreit samt allen Rechten abgekauft und bezahlt hat, Grenzen und Angrenzer: an das größere Haus auf der einen Seite, auf der anderen an Ritter Peter Truchsessen Haus und hinten an des Gerharrt Zollners Behausung stoßend. Es ist unbelastet von Zinsen und Gülten bis auf das dem Stepfan Tockler zustehende Leibgeding von 16 lb Haller gewöhnlicher Bezahlung in Bamberg, dem daran durch diesen Kauf nichts abgehen soll. Siegler: das Gericht. Zeugen: Fritz Lawant, Clas Lorber, Conrad Ingrame, Hanns Ortlein, Hanns Arbeit, Fritz Zollner, Hanns Schütz, Ulrich Kuchenmeister, Michel Ingrame, Conrad Ortlein. Datierung: „Geschehen am dinstag vor unser lieben frawen tag anuncciacionis in latein genannt ...“.