Prior Thomas Herolt und der Konvent des Predigerordensklosters zu Bamberg bekennen gegenüber Michel Lemlein und Hanns Imhof, B zu Normberg, als Testamentsvollstreckern †Caspar Lemleins einerseits, welche 4 fl rh, 1 Fasnachthuhn jährl. Ewigzinses und Gült aus einem Haus in der Langen Gasse zu Bamberg (Erbr.: Büttner Michel Lengenfelder) lt. einer Verschreibung, dazu für den Kauf eines weiteren fl jährl. Ewigzinses 20 fl rh Ldw übergeben und bar bezahlt haben1), und gegenüber Frau Katherina Lemlin, Wwe. Michel Lemleins, und den Brüdern Hanns und Ludwig Imhof als Testamentsvollstreckern des Michel Lemlein anderseits, welche 3 fl rh jährl. Ewigzinses aus einem Erbstück zu Sewsling mit Kaufbrief übergeben haben, daß sie sich in vergangenen Jahren unter ihres Konvents und Priors Heinrich Seidans Insiegeln wegen Abhaltung von Gottesdienst und Jahrtag für der Stifter Seele Seligkeit wie hernach z. Teil folgt, verschrieben haben. Darüberhinaus hat Frau Katherina Lemlin nochmals 40 fl Ldw zum Kauf für zwei weitere fl Ewigzinses ausgehändigt. Sie versprechen daher, von den insgesamt 10 fl jährlich Wachs zu kaufen, in ihrer Kirche zu jeder Messe zwei Kerzen zu Lob und Ehre Gottes des Allmächtigen und Mariae, der hl. Jungfrau, seiner werten Mutter, und des ganzen Himmlischen Heeres nach dem Willen der Stifter anzuzünden und dem gen. Caspar Lemlein, seinem "vetter" Michel Lemlein und dessen Wwe Katherina, sowie allen ihren Vorfahren einen ewigen Jahrtag zu halten: acht Tage vor oder nach St. Lucastag des hl. Evangelisten, jeweils abends mit gesungener Vigil und morgens mit gesungener Seelmesse, aufgebreitetem Leichtuch, aufgezündeten vier Kerzen, und Ankündigung am Sonntag vorher, sowie jeden Sonntag für ihre, für Cunrat Lemleins von Normberg, seiner Hausfrau Alheit, Mertein, Hannsen und seiner Hausfrau Katherina und ihres Sohnes Caspar, Michels und seiner Hausfrau Katherina und aller anderen Verstorbenen aus ihrem Geschlecht Seelen zu bitten. Jeder Prior soll dazu auf den Jahrtag die Pfründe mit einem Fischessen, samt einem weißen Brot und einem Becher Wein auch zum Gedächtnis der gen. Stifter bessern. Sollte die Stiftung von ihnen nicht eingehalten werden, können die gen. Treuhänder ihre Erben oder der, dem sie Befehl geben, die 10 fl, 1 Fasnachthuhn in andere Gottesgabe umwandeln und geben, wem und wo sie wollen. Siegler: der Konvent. Datierung: "Geben ... am suntag sant Urbans des heiligen Pabsts und mertrers tag".