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König Lothar III. verleiht den Bürgern von Straßburg den ausschließlichen Gerichtsstand vor dem Stadtgericht
Signatur
SB-URA 1129-01-20
Datierung
20.01.1129
Umfang
1 Faksimile
Bestand
Beschreibung
Kupferstich-Faksimile von Schöpflin, Original 1870 bei der Belagerung Straßburgs verbrannt. Lothar III. verleiht den Bürgern von Straßburg den ausschließlichen Gerichtsstand vor dem Stadtgericht, ausgenommen bei Klagen um Erb und Eigen, die von auswärts kommen oder dahin gehen. Aus Reg. Imp. IV, 1,1 n.179: "Lothar verleiht mit Zustimmung der Fürsten den Bewohnern von Straßburg (civibus Argentinensibus), gleich welchen Standes (cuiuslibet conditionis), den ausschließlichen Gerichtsstand vor den Richtern der Stadt (civitas), abgesehen von Klagen um außerhalb der Stadt gelegenes Erbe und Eigen, und bestimmt, daß Hörige oder Zensuale (subditi seu censuales), die innerhalb der Stadt Häuser haben oder dort wohnen und ihren Vögten den schuldigen Zins nicht zahlen, dafür nur vor den Richtern der Stadt Genugtuung leisten sollen. Thietmarus regis notarius vicem Adelberti archicapellani recognovit. Verfaßt und geschrieben von Thietmar A = Thietmar. SI. 1. Notum esse volumus. Zeugen: Erzbischof Adalbert von Mainz, Bischof Otto von Halberstadt, der Straßburger Dompropst Adelgot, Pfalzgraf Gottfried (von Calw), Pfalzgraf Wilhelm (von Lothringen), der sächsische Pfalzgraf Friedrich (von Sommerschenburg), die Grafen Sigbert, Friedrich (von Saarbrücken), Dietrich und Folmar (von Hüneburg), Werner (von Tierstein), Berthold (von Nimburg), Hermann von Salm, Otto von Rheineck (Rinecge), Lothar von Are, Arnold von Loon, der Stadtvogt (advocatus eiusdem civitatis) Heinrich und sein Vaterbruder Siegfried (von Lützelburg), zwei Söhne Ottos von Bruchkirchen (Brochkircgen), Graf Siegfried (von Boyneburg) (de Saxonia), Graf Werner von Steinsberg, ferner von Geistlichen Abt (Bertolf) von Murbach, von Ministerialen Burggraf (urbis prefectus) Siegfried, Schultheiß (causidicus) Rudolf, Vicedominus Adalbert, der Zöllner Gelfradus, Uodelricus, Wolframus, Hadebertus, Iohannes, Herckerus, Volcmarus, Otto, Burchardus puer, Hugo, Simon, Otto, Rodolfus, Hugo, Walterus, Humbertus, Wichgramus, Hugo, Roho, Reinmarus, Lentfridus, Heinricus. Diese haben mit ihren übrigen Mitbewohnern (concivibus) vorliegendes Privileg erhalten."
Bemerkungen (öffentlich)
Siehe MGH DD Lothar III. Nr. 15. Aus dem Bilderrepertorium der Graphischen Sammlung. Kop.: Stadtarchiv Straßburg, Briefbuch A, 14.-15. Jh., S. 15 (B). Abb.: J. D. Schoepflin, Alsatia diplomatica, Manhemii 1772, mit Atlas, Tab. 19 (Teilfaksimile des oberen und unteren Teils). Drucke: Wiegand, UB der Stadt Straßburg 1 S. 61 Nr. 78. DLo.III. 15. Reg.: Goerz, Mittelrheinische Regesten 1 Nr. 1806. Heinemann, Cod. dipl. Anhaltinus 1 S. 157 Nr. 199. Böhmer/Will, Regesten Mainz 1 S. 288 Nr. 208. Dobenecker 1 Nr. 1226. Stumpf 3239. Ergänzende Literatur: Zur Stellung des Diploms in der Stadtgeschichte Straßburgs vgl. H. Planitz, Die deutsche Stadt im Mittelalter, 3. Aufl. 1973 S. 108, H. Mosbacher, Kammerhandwerk, Ministerialität und Bürgertum in Straßburg, in: ZGORh 119 (1971) S. 40, Ph. Dollinger, Le premier statut municipal de Strasbourg (XIIe siècle), 1972/73, Wiederabdruck in: Dollinger, Pages d'histoire (Association des publications près les universités de Strasbourg. Collection de l'Institut des Hautes Études Alsaciennes 25) Paris 1977 S. 182f., Dollinger, Der Aufschwung der oberrheinischen Bischofsstädte in salischer Zeit (1025-1125), in: B. Diestelkamp (Hg.), Beiträge zum hochmittelalterlichen Städtewesen (Städteforschung Reihe A Bd. 11) 1982 S. 138-141, Diestelkamp, Straßburg in salischer Zeit, in: St. Weinfurter (Hg.), Die Salier und das Reich 3, 1991 S. 153-164. Empfänger des Diploms waren die Straßburger Bewohner und nicht der bischöfliche Stadtherr, was den fortgeschrittenen Grad der Gemeindebildung der Verbandsgenossen unterstreicht, vgl. H. Jakobs, Stadtgemeinde und Bürgertum um 1100, in: B. Diestelkamp (Hg.), a.a.O. S. 16. - Zu den gräflichen Zeugen vgl. PETKE, Lothar S. 129ff. - Otto von Halberstadt erscheint hier weiterhin als Bischof, obwohl er wahrscheinlich Ende 1128 wegen angeblicher Simonie abgesetzt worden war, vgl. Bogumil, Das Bistum Halberstadt, 1972 S. 217f., Petke, Lothar S. 336. - Über die Burgstellen Lützelburg und Hüneburg vgl. Th. Biller/ B. Metz, Anfänge der Adelsburg im Elsaß, in: H.W. Böhme (Hg.), Burgen der Salierzeit 2, 1991 S. 254f. - NU.: Otto IV. Böhmer/ Ficker Nr. 446.
Physische Eigenschaften
Material / Technik: Papier
Format: Großformat
Altsignatur
Papierurkunden: Abschriften, Pap. Urk. Kop. 1129 Januar 20
Verwahrende Institution
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SB-URA 1129-01-20 – König Lothar III. verleiht den Bürgern von Straßburg den ausschließlichen Gerichtsstand vor dem Stadtgericht