Chuenle die Payrin an der Traten zu Brixen, beurkundet, dass sie mit verdachtem Mut und gesundem Leib ihr Geschäft getan (Testament gemacht) habe und dass dasselbe ihr letztes Geschäft sein solle, es wäre denn, dass sie aus bewährten Sachen, ihrer Leibesnahrung und Notdurft halber, in anderer Weise verfügen müsste. Sie vermacht ihr Haus an der Traten gelegen mit der Hofstatt, welches rechtes Eigen ist und welches sie dem Spital zu Brixen mit 18 Pernern und der St. Michelskirche mit 45 Pernern verzinst, Hainreich dem Viltzer, dem Sohn ihrer Schwester, auf seine Lebenszeit. Das besagte Haus stößt oben an das Haus Jacobs des Glatz und unten an das Haus seines Sohnes Nyklein. Heinrich der Viltzer soll nun von diesem Haus unser Frauen jährlich 1 lb Perner zinsen auf St. Helenentag. An St. Michail hat er, außer den bereits zu entrichtenden 45 Pernern, auch 1 lb Perner zu geben, an das Spital aber gibt er 4 Zwanziger. Nach seinem Tod fällt das Haus an unser Frauenkirche und St. Michelskriche gemeinsam. Es folgen nun ausführliche Bestimmungen über den mit 8 hl. Messen zu begehenden Jahrestag der Erblasserin. Stirbt dieselbe in Brixen, so soll man abends auf ihr Grab gehen und ein Placebo sprechen. "vnd die selben acht messe vnd das placebo empfilhe ich in allen den herren von vnser frawenchirche vnd dem pfarrer die itzu sind vnd allen iren nachchomen ewichleich ze haben vnd zue volfüren als sie got dar vmb antwurten wellent an dem iungsten tage". Siegler: herr Fritz ab dem Perge. Zeugen: Johannes der Schreiber, Rainharts Son von Tetscheningen, Jacob der Glatz, Andre der Armbruster, Chunrat der Nudler, Peter der Truble (Trulle?), Peter der Nudler, Gerhart der Schuechster und andere erbare Leute. Datierung: "Brixen in hern Ruoprechts garte, drevtzehen hundert iar darnach in dem acht vnd viertzegistem jare des naesten suntages nach sand Alexien tage".