Jrmel weilent des Maennlaeins sel. Wirtin beurkundet, dass sie sich mit Hainr. dem Putzanegle von Nauders und seiner Ehefrau Chatreine wegen ihrer Ansprüche auf die von ihrem sel. Manne hinterlassenen Güter gütlich vertragen habe. Sie hatte nämlich wegen ihrer Heimsteuer und Morgengabe 20 Mark und 15 lb. guter und geber Meraner Münze zu fordern Hiervon hat sie von dem Putzanegle 17 Mark und 2 lb. bereits empfangen. Die übrigen 43 lb. aber wurden ihr aus dem Gut ihres Ehemannes. Jrmel entsagt nun allen und jedem Anspruch auf dieses Gut, jedoch vorbehaltlich der rechte ihres noch minderjährigen und dabei stummen Söhnleins Nycleins (daz denenoch zuo seinen tagen nicht chomen waz vnn auch von gotes gewalt niht redet). Sollte nun Gott diesem Kind seine Gnade erweisen und die Sprache schenken, so soll dasselbe Macht haben, das väterliche Gut von Hainrich dem Putzanegle zurück zu verlangen, gegen Zahlung jener oben erwähnten 17 Mark und 2 lb. Siegler: Herr Marquart von Aw, derzeit Haupmann auf Rodinch. Zeugen: her Chuon der Chirchherre von Salbadingen, Hainr. der Hayden, Perchtolt von Nauders, Jaichle der Mair von Nauders, Fridreich der Schenewein, der Mesner von Aelfes, Nycle der Savmolt und ander erwerger Leut genuog. Datierung: "driutzehen hundert iar dar nach in dem fuenfczigeistem jar des naehsten suntages vor vnser frawen tag zer Liehtmisse".