Nykla der alt Weyzzenchiricher, Bürger zu Judenburg, beurkundet, dass er bei gutem Wissen und seiner Sinne und "wolredunder zunge" zu seinem und seiner Vorderen Seelenheil zwei Gulden und 62 Pfenninge Gelts seines rechten Grundrechtz gelegen bei der Schült auf Haintzleins Haus des Chursners, das weilend Vlrice des Mesners war, dem Gott genade, unter näheren Bestimmung vermacht habe. Es soll dieses Seelgerät allzeit der elteste Erbe und nächste Freund, es sei Frau oder Mann, "dem sein zu getrauen ist" unverkümmert inne haben. Hiervon sollen alljährlich an Allerheiligenabend 52 Menschen je 3 Pfennige erhalten. Auch soll an diesem Tag der Pfarrer von Judenburg den Jahrstag begehen mit Vigil und Seelmesse "alz gewonleich ist". Zu dieser Seelmesse soll dem Pfarrer geopfert werden: brod für 12 Pfennige, Wein für 4 Pfennige und ein Käse für 4 Pfennige. Der Pfarrer mit seinen Gesellen erhält von der Vigil und Seelmesse 58 Pfennige, der Schulmeister 12 Pfennige. Welcher Erbe dieses Seelgerät innehätte und nicht vollführte, "den mag der pharrer darvmb wol gephrengen mit der gotz ee alz verre daz er ez gaentzleich raaychen vnd geben müzz". Wird aber auf dem Grund, auf welchem der Zins ruht ein Spital gebaut "alz man gedacht hatt", so soll der Zins diesem Spital bleiben und niemanden etwas gereicht werden, weder klein noch groß. Siegler: Hans der Goldel zu den Zeiten Richter und Jacob der Smögel, Bürger zu Judenburg, des Nykla liebe Swäger. Datierung: "drewczehen hundert iar in dem newn vnd fümfczkistem jar an sand Giligen abent".