Marten der Dechser, seines gnädigen Herren Herrn Ulrichs von Frewntsperg, Richter zu Stertzingen, beurkundet, dass vor ihm gekommen seien die ehrbaren Leute, die hernach als Zeugen geschrieben stehen und ihm zu erkennen gegeben hätten, wie sie mit der Gemain zu Phitsch dem ehrbaren, bescheidenen Niclasen dem Lochrer erlaubt hätten "auf ihr aller gemaind ein Infankch zu einer wassersag zu thun, zu nutz und nothdurft armen und reichen und insbesondere zum frommen der kirche des St. Nicolaus" Die Zeugen baten nun Marten den Dechser von Gerichts wegen, seinen Willen dazu zu geben, was er auch nach Vortrag bei Ulrich von Frewntsperg tut. Folgen nun die näheren Bestimmungen: (1) Soll der Infankch (Einfang des Waldes) zu der Sägemühle (wassersag) geschehen an dem Werck in Phitsch "das da stet ob des Erharts prück" und zwar so, dass dem Chriger oder wer dessen "sag und müll" hat, das nötige Wasser nicht entzogen werde, desgleichen auch des Hossers Mühle. (2) Lochrer und seine Erben zinsen jedes Jahr vier Kreutzer jerigen Zinsgelts an die St.-Niklas-Kirche in Phitsch. (3) Sollten der Lochrer und der Chrieger wegen des Wassers zu Streit kommen, so haben sie sich an den Richter zu Strasperg zu wenden, der dazu drei oder fünf ehrbare Männer schaffen soll, bei deren Spruche es dann bleibt. Siegler: Marten der Dechser für die Gemeinde. Zeugen: Jacob Volnhals, Caspar Walcher, Jacob Mesner, Hans von dem Walthof und "vil mer erber lewt" für die Gemeinde". Datierung: "Viertzehn hundert jar und darnach in dem sibentzendisten jar am Suntag vor sand Symon und sand Judas tag".