Gregorius, Abt des Benediktinerklosters zu St. Egidien in Nürnberg, beurkundet, dass Herr Gabriel Tetzel, Bürger zu Nürnberg, mit einer Summe von 500 fl. rh. eine ewige tägliche Messe für seine verstorbene Hausfrau Margaretha, deren Vater Ulrich Kreß und ihre Mutter Barbara gestiftet habe. Dieselbe solle in der Frauen-Kapelle des Egidien-Klosters in der Art zelebriert werden, dass vor der gewöhnlichen Tagmesse ein "Recordare virgo Maria, mater Domini" im Chor, und nach der Tagmesse ein "de profundis" mit der Collecte "fidelium Deus omnium conditor" gesungen, dann ihr Grabmal mit Weihwasser aspergiert werde, worauf die Collecte "pro vivis et defunctis omnipotens" die Handlung beschließen solle. Zur treulichen Begehung dieser Solennitäten verpflichtet sich der Abt, im Namen des Konvents, mit der Beschränkung, dass, wenn der Konvent nicht in die Kapelle herabkommt, derselbe im Chor für das "profundis" ein "Misere" mit der Collecte "fidelium Deus" lesen solle. An den drei Hochfesten solle das "Recordare" und der Psalm wegfallen. Außer der Stiftungssumme hat Herr Gabriel Tetzel dem Konvent noch übergeben einen blausammetnen, mit Perlen gestickten Ornat, eine Casula, zwei Chorrücke und einen Chormantel. Die Stiftungssumme sollte nach dem Willen des Fundators zum Ankauf von Ewiggülten verwendet werden, worüber ihm ein Brief in Hände gegeben werden solle, in welchem Erwähnung davon getan ist, dass solche zu diesem Zwecke bestimmt und eingekauft worden sind. Siegler: Abt Gregorius, der Konvent des Klosters zu St. Egidien zu Nuremberg, Gabriel Tetzel.