Kaiser Friedrich III. bestätigt und bessert Seibold, Ludwig und Berthold Pfinzing das Wappen
Signatur
SB-URO Perg 1473-11-08
Datierung
08.11.1473
Umfang
1 Pergamenturkunde
Beschreibung
Vidimus des Abts Johannes zu St. Egidien in Nürnberg über einen Wappenbrief des Kaisers Friedrich IV. für Sebald, Ludwig, Berthold Pfinzing den Jüngeren zu Nürnberg. Enthält Urkunde 1470 Dezember 20 (Wappenbrief):

Kaiser Friedrich [III.] bestätigt, verleiht, gibt und begnadet erneut (confirmirn, bestettigen ... verleyhen, geben und tuͦn in solich obgemelt gnad von newes) mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat, rechtem Wissen, besonderen Gnaden und eigenem Antrieb (bewegnuss) den Ritter Seibold Pfinzing (Sebolten Pfintzing), seinen kaiserlichen Diener und Hofgesinde, sowie dessen Brüder Ludwig (Ludwigen) und Berthold (Berchtolden) Pfinzing (den Pfinczing) und auf besondere Bitte auch Ludwig (Ludwigen) dem Jüngeren, dem Sohn des genannten Ludwig Pfinzing, ebenfalls ein kaiserlicher Hofgesinde und Diener, außerdem allen ehelichen Erben aufgrund der Ehrbarkeit, Redlichkeit und Vernunft sowie der vergangenen und künftigen treuen Dienste, die die Empfänger und ihre Vorfahren als Räte, Hofgesinde, Diener und Untertanen an Kaiser und Reich in Beratungen, Kriegen, nachraisen und anderen redlichen Angelegenheiten vollbracht haben, wie es auch schon die Vorfahren der Empfänger als Ritter und Schultheißen in Nürnberg an den vorangegangenen Kaisern getan haben, mit dem Wappen (wappen und cleinet), das ihre Vorfahren schon immer geführt haben (biszher und von alter herpracht, gefurt und gepraucht), nämlich ein golden und schwarz geteilter Schild; im Oberwappen ein silberner Bügelhelm mit einer goldenen Krone, darauf entweder zwei Büffelhörner oder ein geschlossener Flug, jeweils gegenfarbig zum Schild (einen schilde, in der mitte ubertzwirch gleich getailt, das undertail swartz und das obertail gelb, und auf dem schilde ein gekronnter helme mit einer gelben und swarzen helmdeck getzieret, und darauff zway puffennhorn oder zway aufgetane flugel, ir yedes nach des schildes farben verwechselt und geschicket), und bessert (cronen, zieren, pessern) es um einen sitzenden goldbekrönten goldenen Löwen zwischen den Büffelhörnern oder dem Flug sowie um drei goldene und vier schwarze Seeblätter, rechts und links aus den Büffelhörnern entspringend (auff dem hellm in der cron zwischen den hornern oder flugeln einen gelben sitzenden leo mit einer gelben cron auff seinem haubte, und an yedem puffennhorn nach der lennge vier seh pletter mit des schildes farben neben einander, an dem swartzen teile zwaÿ und an dem gelben tayl zwaÿ entspringende, oben aus yedem horn auch dreÿ gelb seh pletter), wie es in der Mitte der Urkunde farbig eingemalt ist (in der mitte diss gegenwurttigen unnsers briefs gemalet und mit farben eigentlicher auszgestrichen). Außerdem bestätigt (confirmirn, bestettigen) er das Recht, mit rotem Wachs zu siegeln, das schon die Vorfahren der Empfänger innehatten. Er bestimmt (meinen, setzen und wellen), dass die Begünstigten und deren ehelichen Erben und deren Erben mit rotem Wachs siegeln sowie das Wappen mit beiden Helmen oder mit einem allein (mit den zwayn gecrontten helmen samentlich oder ain allein und besonnder welichen sy wellen) in allen ehrlichen und ritterlichen Angelegenheiten und Geschäften (sachen und geschefften) zu schimpf und zu ernnst, außerdem in Kriegen, Turnieren, Kämpfen, Lanzenstechen, auf Bannern, Zelten, Begräbnissen, Aufschlägen, in Siegeln, Petschaften und Kleinodien (in streitten, tornyrn, kempfen, gestechen, bonnyern, gezellten, grebnuͤssen, aufslahen, auch in insigeln, bettschafften und cleineten) und auch sonst überall (an allen enden) nach ihren Bedürfnissen und Wünschen (notdurfften und wolgevallen) führen dürfen, wie es andere Wappengenossen und Rittermäßige (unser und des heiligen reichs wappensgenossen und edel rittermessig leut) tun. Er erlaubt ihnen (tuglich und schicklich machen), das Wappen ungehindert durch Recht oder Gewohnheit (von recht oder gewonheit) genießen und gebrauchen dürfen. Er gebietet allen geistlichen und weltlichen Kurfürsten, Fürsten, Prälaten, Grafen, Freien, Herren, Rittern, Kechten, Hauptleuten, Burggrafen, Landvögten, Vögten, Landrichtern, Lehenrichtern, Richtern, Schultheißen, Bürgermeistern, Räten, Wappenkönigen, Herolden, Persevanten, Amtleuten, Bürgern und Gemeinden aller Schlösser, Städte, Märkte, Dörfer und Gebiete sowie allen seinen und des Heiligen Römischen Reichs Untertanen und Getreuen aller Stände (in was wirden, stattes oder wesens die sein), die Begünstigten und alle Erben unter Androhung schwerer Ungnade sowie einer Strafe von fünfzig Mark lötigen Goldes, die zur Hälfte an die Reichskammer und an die Betroffenen zu zahlen ist, in der Führung und dem Gebrauch ihres Wappens nicht zu behindern.

Vidimus des Abtes Johannes von St. Ägid in Nürnberg (sand Egidien in Nuremberg, sant Benedicten ordens, Bamberger bisthumbs) vom 8. November 1473 (Datierung: "am montag vor sannt Mertein des heiligen Bischoffs tag"), Siegelbitte, Schadlosformel.
Bemerkungen (öffentlich)
Quelle Regest: FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden" (Daniel Maier)
Physische Eigenschaften
Material / Technik: Pergament
Altsignatur
Pergamenturkunden, Or. Perg. 1473 November 8
SB-URO Perg 1473-11-08 – Kaiser Friedrich III. bestätigt und bessert Seibold, Ludwig und Berthold Pfinzing das Wappen