| | | | Hans (†1522), 16. Jh.
Päpstliche Indulgenz für Hans Imhoff d.Ä., seine Ehefrau Katharina und seine Kinder
Signatur
FM-IMH-1 14.10
Datierung
1511x1513
Umfang
1 Pergamenturkunde
Bestand
Beschreibung
Päpstliche Indulgenz für Hans Imhoff, seine Frau Katharina und seine Kinder Johann, Andreas, Gabriel, Michael, Elena, Catherina, Susanna, Clara, und Magdalena, wegen Ablaß, Hausaltar, Begräbnis während des Interdikts u. a. Sola-Signatura-Urkunde, Prunksupplik mit Wappen des Papstes Julius II. und Kanzleivermerken auf der Rückseite, Unterschrift des Kardinals P. Sancti Eusebii mit Sichtvermerk des Papstes.
Auszugweise aus dem Begleitband zur Ausstellung »Bilderpracht und Seelenheil« [Urkundenbeschreibung von Veronica Dell’Agostino & Andreas Zajic]:
»Kardinal Pietro Accolti bewilligt als päpstlicher Referendar die von Hans d.Ä. Imhoff und dessen Söhnen und Töchtern sowie deren Ehepartnern und Kindern eingebrachte Supplik sola signatura. Gewährt wird u.a. das Recht zur freien Wahl des Beichtvaters, die Benützung eines Tragaltars, freier Empfang der Sakramente außerhalb der Pfarrkirche, der Gewinn von römischen Stationsablässen in ein oder zwei Kirchen bzw. an zwei oder drei Altären in Nürnberg, die Befreiung von mehreren Fastengeboten sowie die Erlaubnis zum Besuch von Frauenklöstern für die weiblichen Familienangehörigen.«
»Der Dekor der von Francesco Piacentino (Franciscus Placentinus) geschriebenen Supplik erstreckt sich, innerhalb eines Rahmens aus stärkeren gelben und zarten tintenbraunen Linien, auf drei Ränder des Pergamentblatts. In den beiden seitlichen Bordüren entwickelt sich auf farblosem, durch kleine mit der Feder gezeichnete Punkte und Filigran belebtem Grund ein vegetabiler Fries, bestehend aus lanzettblatt- und akanthusförmigem, grünem Blattgerank und roten und blauen Blüten, mitunter angereichert von goldenen Scheiben und anderen Zierformen. Ein gleichartiger vegetabiler Schmuck geht, wenngleich weniger klar ausgeprägt, von einem gelbgefassten Medaillon in der Mitte des oberen Randes aus, das auf rotem Grund das Schweißtuch mit dem nimbierten Christuskopf zeigt, die Vera Ikon. In derselben Bordüre ist rechts in einem gleichfalls rotgrundigen Medaillon das Wappen Papst Julius II. [...] mit der goldenen Eiche in Blau zu sehen, darüber die Tiara und die gekreuzten Petrusschlüssel. Links befindet sich die historisierte B-Initiale des BEATISSIME PATER, in deren Binnenfeld die Heiligen Petrus und Paulus wiedergegeben sind, charakterisiert durch ihre Attribute Schlüssel bzw. Schwert und Bücher. An die Initiale schließen sich, die beiden ersten Wörter der Anrede an den Papst bildend, abwechselnd rote, goldene und blaue Buchstaben an, deren Zwischenräume mit haarfeinem Fleuronnée ausgefüllt sind.«
»Die Datierung des Stücks ergibt sich, wie meist bei Prunksuppliken, aus der Kombination der Angaben zum signierenden Referendar (Pietro Accolti wurde am 17. März 1511 zum Kardinalpriester mit dem Titel Sant’Eusebio kreiert) und der Sedenzzeit des nur durch sein Wappen in der Urkunde präsenten Papstes (Julius II. [...] starb am 21. Februar 1513). Die gewährten, umfangreichen Rechte sind für einen Beichtbrief der Zeit um 1510 durchaus üblich zu nennen.«
Auszugweise aus dem Begleitband zur Ausstellung »Bilderpracht und Seelenheil« [Urkundenbeschreibung von Veronica Dell’Agostino & Andreas Zajic]:
»Kardinal Pietro Accolti bewilligt als päpstlicher Referendar die von Hans d.Ä. Imhoff und dessen Söhnen und Töchtern sowie deren Ehepartnern und Kindern eingebrachte Supplik sola signatura. Gewährt wird u.a. das Recht zur freien Wahl des Beichtvaters, die Benützung eines Tragaltars, freier Empfang der Sakramente außerhalb der Pfarrkirche, der Gewinn von römischen Stationsablässen in ein oder zwei Kirchen bzw. an zwei oder drei Altären in Nürnberg, die Befreiung von mehreren Fastengeboten sowie die Erlaubnis zum Besuch von Frauenklöstern für die weiblichen Familienangehörigen.«
»Der Dekor der von Francesco Piacentino (Franciscus Placentinus) geschriebenen Supplik erstreckt sich, innerhalb eines Rahmens aus stärkeren gelben und zarten tintenbraunen Linien, auf drei Ränder des Pergamentblatts. In den beiden seitlichen Bordüren entwickelt sich auf farblosem, durch kleine mit der Feder gezeichnete Punkte und Filigran belebtem Grund ein vegetabiler Fries, bestehend aus lanzettblatt- und akanthusförmigem, grünem Blattgerank und roten und blauen Blüten, mitunter angereichert von goldenen Scheiben und anderen Zierformen. Ein gleichartiger vegetabiler Schmuck geht, wenngleich weniger klar ausgeprägt, von einem gelbgefassten Medaillon in der Mitte des oberen Randes aus, das auf rotem Grund das Schweißtuch mit dem nimbierten Christuskopf zeigt, die Vera Ikon. In derselben Bordüre ist rechts in einem gleichfalls rotgrundigen Medaillon das Wappen Papst Julius II. [...] mit der goldenen Eiche in Blau zu sehen, darüber die Tiara und die gekreuzten Petrusschlüssel. Links befindet sich die historisierte B-Initiale des BEATISSIME PATER, in deren Binnenfeld die Heiligen Petrus und Paulus wiedergegeben sind, charakterisiert durch ihre Attribute Schlüssel bzw. Schwert und Bücher. An die Initiale schließen sich, die beiden ersten Wörter der Anrede an den Papst bildend, abwechselnd rote, goldene und blaue Buchstaben an, deren Zwischenräume mit haarfeinem Fleuronnée ausgefüllt sind.«
»Die Datierung des Stücks ergibt sich, wie meist bei Prunksuppliken, aus der Kombination der Angaben zum signierenden Referendar (Pietro Accolti wurde am 17. März 1511 zum Kardinalpriester mit dem Titel Sant’Eusebio kreiert) und der Sedenzzeit des nur durch sein Wappen in der Urkunde präsenten Papstes (Julius II. [...] starb am 21. Februar 1513). Die gewährten, umfangreichen Rechte sind für einen Beichtbrief der Zeit um 1510 durchaus üblich zu nennen.«
Literatur
Walter Bauernfeind, Michael Diefenbacher und Christine Sauer (2019) Bilderpracht und Seelenheil. Illuminierte Urkunden aus Nürnberger Archiven und Sammlungen. Ausstellungskatalog des Stadtarchivs Nr. 27, Konzeption: Gabriele Bartz, Markus Gneiß, Martin Roland, Andreas Zajic (Nürnberg)
Nürnberg 2019, 239 Seiten, zahlreiche Abb.Begleitband zur Ausstellung »Bilderpracht und Seelenheil« (Veronica Dell’Agostino & Andreas Zajic]:
Nürnberg 2019, 239 Seiten, zahlreiche Abb.Begleitband zur Ausstellung »Bilderpracht und Seelenheil« (Veronica Dell’Agostino & Andreas Zajic]:
Bemerkungen (öffentlich)
Quelle Regest: FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Physische Eigenschaften
Material / Technik: Pergament
Siegel: unbesiegelt
Masse: 37,2 x 47,5 cm
Sprache
Lateinisch
Personen
Ausstellerin, Aussteller
Thema
Altsignatur
Familien: Imhoff, von, IA 14, Nr. 10
Familien: Imhoff, von I 14.10
Verwahrende Institution
| | | | Hans (†1522), 16. Jh.
FM-IMH-1 14.10 – Päpstliche Indulgenz für Hans Imhoff d.Ä., seine Ehefrau Katharina und seine Kinder